Mit der Einrichtung des Coburger Rückert-Preises folgte die Stadt Coburg einer Initiative von Oskar Ohler (Ehrenvorsitzender des Coburger Literaturkreises e.V. und Initiator von „Coburg liest!“).
Der Preis will ganz nach dem Motto Rückerts „Weltpoesie ist Weltversöhnung“ einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Rückert hat sich mit 44 Sprachen befasst, wobei die des Nahen und Mittleren Ostens den Schwerpunkt seiner Arbeit bildeten. Daher wird der Coburger Rückert-Preis an Autorinnen und Autoren aus dem arabischen, iranisch/afghanischen, türkischen, indischen und anderen relevanten Sprachräumen verliehen.
Während 2008 die arabische Literatur im Fokus stand und mit Alaa al-Aswani ein ägyptischer Romancier geehrt wurde, ging die Auszeichnung 2010 mit dem iranischen Lyriker Esmail Khoi an einen Schriftsteller aus dem persischen Sprachraum. Die aktuelle politische Situation lenkte 2013 die Aufmerksamkeit auf die „Literatur nach dem arabischen Frühling“ mit einem besonderen Blick auf Syrien, dem Heimatland des dritten Preisträgers Nihad Siris. 2016 stand mit Sema Kaygusuz die Türkei im Mittelpunkt. Drei Jahre später konnte der Coburger Rückert-Preis an die Autorin Sarai Rai übergeben werden. 2022 steht die Preisregion Armenien im Mittelpunkt. Der junge Autor Grigor Shashikyan wird in diesem Jahr den Rückert-Preis für sein Debut "Jesus' Katze" erhalten.
Voraussetzung für die Auszeichnung ist der literarische Anspruch der (in ihrer Muttersprache verfassten) Werke und die Verfügbarkeit ihrer Übersetzung ins Deutsche im Buchmarkt als Einzelwerk sowie die Einhaltung der Charta des Internationalen PEN.