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Stadt Coburg

Verfahrenslotsin

Eine Kümmerin für Familien

Wenn Familien mit behinderten Kindern oder mit dem Verdacht auf eine Behinderung Unterstützung brauchen, hilft Nazli Güner-Schlick. Als Verfahrenslotsin der Stadt Coburg sorgt sie dafür, dass Eltern sich im Jugendhilfesystem zurechtfinden und die passende Hilfe erhalten – direkt, unkompliziert und individuell.

Verfahrenslotsin Nazli Güner-Schlick im Gespräch

Wenn Familien in Coburg nicht mehr weiterwissen, wenn sie sich durch Anträge kämpfen oder dringend Unterstützung brauchen, dann ist Nazli Güner-Schlick zur Stelle. Seit wenigen Monaten ist sie als Verfahrenslotsin im Amt für Jugend und Familie tätig und hat bereits sechs Familien begleitet. Ihr Auftrag: Wege ebnen, Orientierung geben, Probleme lösen. Besonders richtet sich ihr Angebot an Familien mit Kindern, bei denen bereits eine Behinderung diagnostiziert wurde oder der Verdacht darauf besteht. „Das sind stets sehr intensive Betreuungen, weil die Familien mit ganz komplexen Herausforderungen konfrontiert sind", sagt sie.

Das deutsche Jugendhilfesystem kann eine echte Herausforderung sein – unzählige Regelungen, verschiedene Anlaufstellen und viele offene Fragen. Genau hier kommt Nazli Güner-Schlick ins Spiel. Sie hilft Familien, die passende Unterstützung zu finden und sorgt dafür, dass niemand im Dickicht der Zuständigkeiten verloren geht. Gerade für Eltern, die mit der Unsicherheit einer möglichen Behinderung ihres Kindes konfrontiert sind, ist sie eine wichtige Anlaufstelle.

3. Bürgermeister Can Aydin bringt es auf den Punkt: "Der Name Verfahrenslotsin klingt so bürokratisch, für uns ist sie eine Kümmerin." Und genau das ist die Sozialpädagogin – eine engagierte Unterstützerin, die hinschaut, nachfragt und sich für jede Familie individuell einsetzt. Dabei ist ihr Angebot bewusst niederschwellig: Sie empfängt nicht nur Ratsuchende im Amt, sondern kommt auch direkt zu den Familien nach Hause oder bietet Online-Beratungen an. "Jede Familie hat ihre eigenen Bedürfnisse – und darauf stelle ich mich ein", erklärt sie.

Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist die Vernetzung. Jugendhilfe umfasst viele Institutionen – Sozialdienste, Schulen, Beratungsstellen und medizinische Fachkräfte. Nazli Güner-Schlick stellt sicher, dass alle Beteiligten Hand in Hand arbeiten und Familien nicht von einer Stelle zur nächsten geschickt werden. "Wir schauen genau hin und stimmen die Angebote individuell auf die Bedürfnisse der Familien ab", sagt sie. So entsteht passgenaue Unterstützung, die den Familien wirklich weiterhilft.

Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) verfolgt ein klares Ziel: Eine Jugendhilfe, die niemanden ausschließt. Alle Kinder und Jugendlichen – mit und ohne Behinderung – sollen die gleiche Unterstützung erhalten. "Wichtig zu betonen ist uns, dass das Angebot sowohl für Familien mit Kindern ist, bei denen schon eine Behinderung diagnostiziert wurde als auch für solche, in denen es noch keine Diagnose gibt", betont Reinhold Ehl, Leiter des Amtes für Jugend und Familie. Das bedeutet, dass Hilfe nicht erst dann ansetzt, wenn eine offizielle Diagnose vorliegt, sondern schon früher Unterstützung geleistet werden kann.

Wenn Sie oder Ihre Familie Fragen zur Jugendhilfe haben oder Unterstützung benötigen, steht Ihnen Nazli Güner-Schlick zur Seite.

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Bildnachweise

  • Stadt Coburg/Constantin Hirsch