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Stadt Coburg

Schulen

Von den Großen die Sprache lernen

Schülerinnen des Gymnasiums Ernestinums setzten ein Zeichen des Engagements. Im Rahmen ihres P-Seminars haben die Elftklässlerinnen Sprachkurse für Schüler*innen der Luther-Grundschule organisiert und durchgeführt. Das Projekt „Sprachkurse von Schülern für Schüler" ist ein Beispiel für die Zusammenarbeit von Schulen.

hinten v.l.: Stefan Bauroth (Stabsstelle Demografie, Bildung und Familie), Dirk Pfeufer (Schulleiter Luther-Grundschule), Neele Wendler, Alicia Gibson, Juliana Haischberger (alle Ernestinum, es fehlt Jasmin Gartner), Luisa Weber (Jugendsozialarbeit an Schulen) vorne: Schüler*innen der Lutherschule

Die Projektidee entstand als sich die Gymnasiastinnen mit dem Thema Kinderarmut in Coburg auseinandergesetzt haben. „Durch fehlende Sprachkenntnisse haben Kinder wesentliche Nachteile in der Schule und auch später in der Arbeitswelt“, so die Schülerinnen des Ernestinums. Vor diesem Hintergrund entwickelten sie den Plan, spielerischen Sprachunterricht für Grundschulkinder mit Migrationshintergrund anzubieten.

In enger Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Demografie, Bildung und Familie der Stadt Coburg sowie Luisa Weber von der Jugendsozialarbeit an Schulen des Amtes für Jugend und Familie, wurde das Projekt an der Luther-Grundschule umgesetzt. Schulleiter Dirk Pfeufer zeigte sich von Anfang an begeistert von der Initiative: „Der hohe Migrationsanteil an unserer Schule stellt uns vor besondere Herausforderungen. Das Engagement der Schülerinnen des Ernestinums ist ein wertvoller Beitrag zur Integration und Unterstützung unserer Schüler.“

Seit Beginn des zweiten Schulhalbjahres 2023/2024 fanden die Sprachkurse regelmäßig einmal wöchentlich statt. Die Schülerinnen des Ernestinums betreuen dabei kleine Gruppen von Dritt- und Viertklässler*innen und helfen ihnen spielerisch, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und Hausaufgaben zu bewältigen.

Die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Die Kinder haben nicht ihre Sprache verbessert, sondern auch an Selbstvertrauen gewonnen. Eine Teilnehmerin berichtet: „Am Anfang hatte ich oft keine Motivation, aber jetzt macht es mir Spaß, die Aufgaben zu lösen.“ Ein Schüler, der zu Beginn des Projekts schüchtern war, ist mittlerweile selbstbewusster geworden und beteiligt sich aktiv am Unterricht.

Schulleiter Dirk Pfeufer fasst die Bedeutung des Projekts zusammen: „Das Engagement der Gymnasiastinnen ist beispielhaft und zeigt, wie viel wir gemeinsam erreichen können. Die Schülerinnen haben den Kindern nicht nur beim Lernen geholfen, sondern ihnen auch gezeigt, dass sie nicht alleine sind. Sie sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie junge Menschen Verantwortung übernehmen können.“

Die Schülerinnen des Ernestinums planen, das Projekt weiterzuführen und hoffen, dass es auch in den kommenden Jahren Bestand hat. Ihr Ziel ist es, nachhaltig zur Verbesserung der Bildungschancen von Kindern mit Migrationshintergrund beizutragen und ihnen so einen besseren Start ins Leben zu ermöglichen.