Ehrwürdiger Herr Dr. Martinus Luther,
Hochachtbare und tugendsame Jungfrau Katharina von Bora,
Uns ist zu Coburg die fröhliche Kunde zu Ohren gekommen, dass Ihr beide in den heiligen Stand der Ehe tretet, und die wohlbestellte Hochzeit gar am 27. Tag des Junii vollzogen werden soll.
Darum sei es mir, dem Obersten des Rates zu Coburg, eine hohe Ehr, Euch im Namen des gesamten löblichen Magistrats unserer Stadt meine inniglichsten Wünsche zu entbieten.
Gott der Allmächtige wolle Eure Verbindung mit langem Leben, beständigem Glück und reichlichem Segen begnaden.
Wisset, dass Coburg Euch allzeit eine sichere Herberg und ein treues Obdach sein wird, in guten wie in trüben Tagen.
Unser durchlauchtigster und hochgeborener Fürst wird solches gewiss in weiser Güte zu fördern wissen. Allhier auf der Veste zu Coburg wartet ein schönes Zimmer für Euch. Auch verharrt der Hedwigsbecher mit gutem Trunke zu Eurer Erquickung.
Die Kirche des heiligen Mauritius, die im Herzen unserer stattlichen Stadt ragt, würde große Ehre darin finden, wenn der hochgelehrte Herr Dr. Luther daselbst das Wort Gottes verkünden wollte.
Das Volk unserer Stadt wird Eure Ehestiftung mit Freuden bejubeln und Eure Namen in Ehren halten.
Gegeben auf der Veste zu Coburg, im Jahre des Herrn 1525.
Euer getreuer Diener,
Der Oberste des Rates, Dominik Sauerteig