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Stadt Coburg

Weichengereuth

Ein Kompromiss für alle - auch dank der Anwohnenden

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig

Das Thema Weichengereuth hat uns in Coburg sehr lange beschäftigt. Letztlich gehen die ersten Ideen eines Ausbaus viele Jahrzehnte zurück.

Was uns dann aber 2019 als sogenannte Voruntersuchung vorgelegt wurde, konnte guten Gewissens nicht angenommen werden: Zu tief waren die Einschnitte in die Hangbebauung, zu viel unseres städtischen Bodens wäre versiegelt worden. Und das alles ohne Ausgleich für Anwohnerinnen und Anwohner und die gesamte Stadt.

Nun haben wir einen Kompromiss. Mit sehr viel an Ausgleich und Mehrwert. Ich gebe zu, so viel an Mehrwert und infrastruktureller Verbesserung für alle Formen der Mobilität habe ich zu Beginn des Verfahrens nicht erwartet. Und außerhalb dieses Verfahrens wären wir als Stadt nur müde belächelt worden, wenn wir derartiges als Paket vorgeschlagen hätten.

Die Straße wird trotz vier Spuren deutlich schmaler gebaut, in die Hangbebauung wird sehr viel geringer eingegriffen, es bleibt bei Tempo 50, die Menschen im Coburger Westens erhalten hochgefördert eine Fußgänger- und Radbrücke Richtung Globe. Und zu alledem konnten wir erreichen, dass die Bahnlinie vom Bahnhof nach Süden den dringend notwendigen zweigleisigen Ausbau zurückerhält. Die Südzufahrt wird zudem nicht nur auf Kosten des Bundes erneuert, sondern als Vollanschluss auch Anschlüsse in alle Fahrtrichtungen erhalten und so Bamberger Straße und Frankenbrücke entlasten.

Wir haben dieses Gesamtpaket in den Fraktionen diskutiert und ganz ehrlich: Einen solchen „Kompromiss“ kann man von Seiten des Stadtrates nicht ernsthaft ausschlagen. Er spart der Stadt viel, viel Geld. Und zugleich erhalten wir über den Straßenbau hinaus viele wichtige verkehrliche Verbesserungen. Für Sie, die Bürgerinnen und Bürger.

Ich danke allen Anwohnerinnen und Anwohnern des Weichengereuths herzlich für ihre Hartnäckigkeit. Nur so konnten wir für Coburg und auch für Sie selbst so viel erreichen. Sie waren zugleich hartnäckig, gesprächsbereit und lösungsorientiert. Ohne Sie hätten wir vermutlich keine derartige Lösung oder nur eine vierspurige Straße erhalten - ohne Mehrwert für die gesamte Stadt. Aber auch die hartnäckigen Forderungen der Ausbaubefürworter haben ihren Beitrag zum Kompromiss geleistet. Daher kann der Kompromiss nun auch breit getragen werden.

Und ich danke daher dem Coburger Stadtrat, der zunächst die berechtigten Einwände der Anwohnerinnen und Anwohner mehrheitlich mitgetragen hat und nun den Kompromiss mitträgt. Zudem danke ich der Regierung von Oberfranken, MdL Jürgen Baumgärtner und den beiden Mediatoren für die hervorragende Vermittlung.

Dieser Verkehrskompromiss ist gut für Coburg!

Vielleicht kann er ein Beispiel geben für künftige Kompromissfindungen in der Coburger Kommunalpolitik und darüber hinaus.

Denn gerade in Krisenzeiten ist Kompromissfähigkeit elementar für unsere Demokratie.

Ihr

Dominik Sauerteig

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