Es war ein besonderer Abend in der CoJe: Mit Applaus, Anerkennung und vielen emotionalen Momenten wurde Alexander Müller am Montag als Vorsitzender des Stadtjugendrings Coburg verabschiedet. Nach insgesamt 22 Jahren Vorstandsarbeit, davon zehn an der Spitze, ging für ihn – und für viele andere – eine Ära zu Ende.
Der große Saal der CoJe war gut gefüllt. 32 Delegierte der Jugendverbände waren gekommen, dazu zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und der Jugendarbeit: Oberbürgermeister Dominik Sauerteig, seine beiden Bürgermeisterkollegen, Vertreter*innen des Coburger Stadtrats, des Kreisjugendrings und des Bayerischen Jugendrings. Auch der Coburger Landrat war unter den Anwesenden – nicht nur als Landkreischef, sondern auch als früherer Weggefährte im Vorstand. Ebenso vertreten: Mitarbeitende und die Leitung des Amts für Jugend und Familie. Ein Abend mit vielen bekannten Gesichtern – und noch mehr Anerkennung.
„Es ist ein emotional harter Tag“, sagte OB Sauerteig in seiner Rede – und das war zu spüren. Alexander Müller war nicht einfach nur Vorsitzender, sondern seit seiner Jugend tief verwurzelt in der Coburger Jugendverbandsarbeit. Aufgewachsen bei den Pfadfindern, später Jugendleiter, dann stellvertretender Vorsitzender – sein Weg zum Vorsitzenden des Stadtjugendrings war fast vorgezeichnet. Und doch: Was er in all den Jahren auf die Beine gestellt hat, war alles andere als selbstverständlich.
Ob Podcast, Veranstaltungs-App, das Projekt „Flüchtlinge werden Freunde“, Großveranstaltungen wie der Markt der Möglichkeiten oder das Gesamtkonzept „Jugendarbeit 2030“ – Müller hat viel angestoßen, mitgestaltet und ermöglicht. Und das alles ehrenamtlich, neben Beruf und Familie.
„Für eine Stadt wie Coburg sind Menschen wie du so wertvoll, dass es mit Geld nicht aufzuwiegen ist“, so Sauerteig – und überreichte Alexander Müller die Stadtmedaille „Coburg dankt“ in Bronze als offizielles Zeichen der Anerkennung.
Wer allerdings denkt, dass Müller sich nun völlig zurückzieht, irrt: „Ich bin mir sicher, man wird dich hier in der CoJe weiterhin regelmäßig antreffen“, sagte der Oberbürgermeister – und man merkte: Das war mehr Feststellung als Hoffnung. Denn die Verbindung bleibt. Zu den Pfadfindern. Zur CoJe. Zur Jugendarbeit in Coburg.
Am Ende war dieser Abend kein Abschied im klassischen Sinne, sondern vielmehr ein Dankeschön an jemanden, der Coburgs Jugendpolitik über zwei Jahrzehnte geprägt hat – mit Haltung, Herz und Hands-on-Mentalität. Es sind große Fußstapfen, in die Louis Münster tritt. Die Vollversammlung wählte den bisherigen Beisitzer einstimmig zum neuen Vorsitzenden. „Und nicht nur, weil der Alex größere Füße hat“, scherzte Münster.