Nach über 30 Jahren im Dienst der Stadt Coburg wurde Rechtsdirektor Willi Kuballa in der jüngsten Stadtratssitzung in den Ruhestand verabschiedet. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig sprach von einer Zusammenarbeit, die durch viele entscheidende Themen geprägt war: „Die juristischen Fragen waren selten bloß rechtlich – sie waren oft politisch, gesellschaftlich und praktisch zugleich.“ Sauerteig erinnerte an zentrale Herausforderungen wie die Pandemie-Bewältigung, die Generalsanierung des Landestheaters und die Ereignisse rund um die Insolvenz Regiomed.
Kuballa selbst sprach in seiner Abschiedsrede von einem „gemischten Gefühl“: „Nach 32 Jahren, in denen ich hier im Rathaus und im Stadtrat gearbeitet habe, heißt es nun Abschied nehmen. Das fällt nicht leicht.“
Er blickte zurück auf die frühen 1990er-Jahre, als er seine Stelle im Rechtsamt antrat: „Ich hätte nie gedacht, dass daraus mehr als drei Jahrzehnte werden“, sagte er. Eine Anekdote aus dem damaligen Verwaltungssenat blieb ihm besonders in Erinnerung: „Eine Stadträtin meinte nach meinem Vorstellungsgespräch: ‚Der bleibt nicht lange.‘“
Zu den Höhepunkten seiner Laufbahn zählte Kuballa unter anderem die juristische Ausarbeitung des Genehmigungsbescheids für das Samba-Festival, der bis heute gültig ist. Auch bei großen Infrastrukturprojekten wie dem Ausbau der A73 oder der ICE-Trasse sei er intensiv eingebunden gewesen. Politisch umstrittene Themen wie das Innenstadtentwicklungskonzept, mehrere Bürgerentscheide und die Debatte um Regiomed hätten ihm ebenso viel abverlangt wie die vielen Sitzungen unter Pandemiebedingungen. „Manche Entscheidungen mussten am Samstagabend oder Sonntagfrüh auf Basis neuer Erlasslagen getroffen werden“, erinnerte er.
Besonders wichtig sei ihm stets das Zusammenspiel von Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit gewesen: „Ich hoffe, es ist spürbar geworden, dass ich meine Arbeit immer mit vollem Einsatz und im Sinne dieser Stadt gemacht habe.“
Zum Abschied erhielt Kuballa von der Stadt ein persönliches Geschenk: einen Feuerkorb mit der Aufschrift „Glückauf“ – eine Anspielung auf seine Herkunft aus dem Ruhrgebiet und seine Leidenschaft für den FC Schalke 04. Die Überraschung sorgte für ein Schmunzeln: „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet – herzlichen Dank an alle, die diese Idee hatten.“