Der Klimawandel hinterlässt immer deutlichere Spuren. Städte und Gemeinden stehen vor der Herausforderung, diesen Veränderungen entgegenzutreten und frühzeitig Anpassungsstrategien zu entwickeln. Im Rahmen des Modellprojekts „Klimagerechter Städtebau“ hat das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr acht Kommunen dabei unterstützt, solche Klimaanpassungskonzepte zu erarbeiten - darunter auch die Stadt Coburg.
Zusammen mit sieben weiteren Kommunen wurde Coburg ausgewählt, um gemeinsam mit renommierten Fachbüros – darunter berchtoldkrass space&options (Karlsruhe), GEO-Net Umweltconsulting (Hannover) und wgf Landschaft (Nürnberg) – eine umfassende Stadtklimaanalyse durchzuführen. Aus dieser Analyse wurden konkrete Maßnahmen für den Städtebau abgeleitet, wie etwa die Berücksichtigung von Kaltluftschneisen, die Begrünung und Verschattung von ruhendem Verkehr sowie die Förderung von Dach- und Fassadenbegrünungen. Diese Maßnahmen bilden die Grundlage des „Integrierten Stadtklimakonzepts“ (ISKK) Coburgs, das bereits im Stadtrat beschlossen wurde.
Beim Austausch im Zuge der Abschlussveranstaltung zeigte sich, dass Coburg in vielen Bereichen bereits gut aufgestellt ist, etwa mit dem Hitzeaktionsplan und Projekten wie dem „Grünen Wohnzimmer“ am Von-Stockmar-Platz. Coburg hat außerdem mit der Stabsstelle für Klimaschutz und Nachhaltigkeit eine Struktur geschaffen, die es ermöglicht, zahlreiche Projekte interdisziplinär zu bearbeiten und mit allen relevanten Ämtern zusammenzuarbeiten. Diese Stabsstelle trägt dazu bei, bestehendes Wissen im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung optimal zu nutzen.
Die Modellkommunen sollen als Vorbilder für andere Städte in Bayern und deutschlandweit dienen. Gerade mit Blick auf mögliche zukünftige gesetzliche Vorgaben im Bereich der Klimaanpassung könnten solche Konzepte wegweisend sein – um Städte widerstandsfähiger und nachhaltiger zu gestalten.