Bei den Drei- bis Sechsjährigen erreicht Coburg eine Betreuungsquote, die landesweit ihresgleichen sucht. Seit Jahren führt die Stadt das Ranking bayerischer Städte an, was die Versorgung mit Betreuungsplätzen betrifft. Auch bei den jüngeren Kindern unter drei Jahren sticht Coburg hervor: Hier besuchen 40,6 Prozent eine Betreuungseinrichtung. „Coburg ist mit diesem Wert unangefochtener Spitzenreiter“, erklärte Manfred Zehe vom Institut Modus aus Bamberg. Das Institut hatte eine Bedarfsanalyse für Coburg erstellt, die jetzt vorgestellt wurde.
Für 3. Bürgermeister Can Aydin hat die Kinderbetreuung hohe Priorität: „Wer eine familienfreundliche Stadt sein will, muss nicht nur Wohnraum und Arbeitsplätze bieten, sondern auch ein hochwertiges Betreuungsangebot für Kinder. Das ist für uns ein harter Standortfaktor.“ Coburg arbeitete kontinuierlich daran, das Angebot auszubauen.
Wie viele Kinder brauchen aktuell und in Zukunft einen KiTa-Platz? Die Stadt Coburg hat diese Zahl seit Jahren fest im Blick und dafür einen Masterplan aufgestellt. Dieser Plan zur „Neuerrichtung von Betreuungsplätzen in Kindertageseinrichtungen“ geht auf einen Antrag der SPD-Stadtratsfraktion aus dem Jahr 2018 zurück. Die regelmäßige Aktualisierung des Masterplans, die jetzt das Bamberger Institut Modus erstellte, soll garantieren, dass stets ausreichend Kinderbetreuungsplätze im Stadtgebiet bedarfsgerecht zur Verfügung stehen.
„Anders als viele Städte orientiert sich Coburg nicht am Mindestbedarf, sondern am Maximalbedarf an Kita-Plätzen“, erläutert Zehe. Das sei eine Besonderheit, die nur wenige Kommunen umsetzen. Dabei würden jährlich auch rund 200 Kinder aus dem Umland, die Einrichtungen in Coburg besuchen, berücksichtigt. Auch für Kinder mit Behinderung sei stets Platz eingeplant.
Trotz der bereits vorhandenen 1.727 Betreuungsplätze (Stand: 31.12.2023) wird bis 2035 ein zusätzlicher Bedarf von etwa 180 Plätzen erwartet. Davon konnten nach Angaben von Bürgermeister Aydin seit Jahresbeginn bereits 140 Plätze geschaffen werden – es fehlen also nur noch 40 Plätze. Diese Lücke soll durch einen geplanten Neubau geschlossen werden. Dieser Neubau mit insgesamt 62 Plätzen soll bis spätestens 2035 am Rand der Innenstadt entstehen.
Jugendamtsleiter Reinhold Ehl bestätigt, dass die Planungen im Rahmen des Masterplans bis spätestens 2030 umgesetzt sein werden. Darüber hinaus ist ein neues Konzept in Vorbereitung, das die Betreuung zwischen Großtagespflege und individueller Kindertagespflege durch Tagesmütter und –väter ermöglicht und die Randzeiten-, Abend- und Wochenendbetreuung einbezieht. Der kontinuierliche Ausbau der Plätze, die Berücksichtigung von Randzeitenbetreuung und die pädagogische Vielfalt tragen dazu bei, dass die Stadt auch in Zukunft als attraktiver Standort für junge Familien gilt.
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