Inhalt anspringen

Stadt Coburg

Erinnerungskultur

Die Erinnerung wachhalten

Mit ergreifenden Geschichten haben Coburger Schüler*innen an Opfer des NS-Terrors erinnert. Damit haben sie die Verlegung von sieben neuen Stolpersteinen in Coburg begleitet.

Die Betroffenheit war allen Beteiligten anzusehen. Auf dem Weg durch die Coburger Innenstadt wurden an vier Adressen sieben neue Stolpersteine verlegt. Drei weitere Steine erhielten einen anderen Standort, da Recherchen neue Erkenntnisse über den letzten freiwilligen Wohnort der Opfer ergeben haben. Jeder dieser Steine steht für ein Leben, das ausgelöscht wurde. Hinter jedem Namen verbirgt sich eine bewegende Lebensgeschichte.

Dem eisigen Novemberwetter zum Trotz hatten sich schon an der ersten Station in der Gartenstraße 3 zahlreiche Menschen versammelt. Sie alle wollten dabei sein, wenn 3. Bürgermeister Can Aydin neue Stolpersteine verlegt. „Es ist die Aufgabe von uns allen, die Erinnerungen wach zu halten“, so der 3. Bürgermeister in seinen Eröffnungsworten. Insgesamt vier Steine erinnern an dieser Adresse an die Familie Ludwig. Schüler*innen der Heiligkreuz-Mittelschule haben die Geschichte der Familie eindringlich nacherzählt.

Vor dem Haus Steinweg 26 wurde ein Gedenkstein für Christiane Margarethe Ender verlegt. Ihre Urenkelin Christine Jakob war mit Verwandten aus Hamburg angereist. Sie hatte sich vor Jahren auf Spurensuche nach ihrer Uroma gemacht und war schließlich auf Coburg gestoßen. Zusammen mit Stadtheimatpfleger Christian Boseckert hat sie die Ereignisse während der NS-Zeit aufgearbeitet. Christine Jakob bedankte sich in ihrer Rede für die Zusammenarbeit mit der Stadt Coburg.

Der Stein von Ilse Kohn wurde gemeinsam mit den Steinen von Siegfried und Hermine Kohn an ihren letzten freiwilligen Wohnort vor dem Haus Mohrenstraße 36 verlegt, direkt am nach ihr benannten Ilse-Kohn-Platz. Dort hatten die Kohns zur NS-Zeit auch ein Tuch- und Modewarengeschäft. Schüler*innen des Casimirianums haben die Geschichte der Kohns recherchiert und bei der Verlegung vorgetragen.

Schon zur NS-Zeit stand ein Kaufhaus in der Spitalgasse 12. Mit der Familiengeschichte der Blüths haben sich im Vorfeld Schüler*innen des Albertinums auseinandergesetzt.  Mit Texten und Bildern erinnerten Sie an die ehemaligen Bewohner*innen. Die zwei Stolpersteine erinnern an Anna und Julius Blüth.

3. Bürgermeister Can Aydin kündigte bereits weitere Stolpersteinverlegungen im nächsten Jahr an. Er bedankte sich bei allen beteiligten Schüler*innen und Lehrkräften für ihren Einsatz, dem CEB für die Vorbereitung der Gehwege, und der Kulturabteilung der Stadt Coburg für die Organisation.