Das Grabungsmuseum „Kirchhof“ in der Coburger Innenstadt präsentiert sich kurz nach seinem 30. Geburtstag in neuem Glanz. Ein Projekt der Regiomontanus-Schule unter Leitung von Agnes Bruha hat dem Museum neues Leben eingehaucht.
Die Wurzeln des Museums reichen zurück ins Jahr 1988: Bei Bauarbeiten für ein neues Verwaltungsgebäude stießen Archäolog*innen auf die Überreste der ehemaligen Benediktinerpropstei – darunter hochmittelalterliche Gräber, Keramiken, Münzen und Spielgeräte. Dank des Engagements von Reiner Wessels, Architekt und damaliger Sanierungsbeauftragter der Wohnbau GmbH, wurde das Grabungsmuseum am 6. April 1994 eröffnet. Seither macht es einen wichtigen Teil der Stadtgeschichte sichtbar.
2024 rief das Bayerische Kultusministerium unter dem Motto „Erinnerungszeichen – Das Mittelalter ist überall.“ zu einem landesweiten Wettbewerb auf. Die Klasse 11 Sa der Regiomontanus-Schule nutzte das Museumsjubiläum als Anlass, sich intensiv mit dem Ort auseinanderzusetzen. Unter Leitung von Lehrerin Agnes Bruha entstand ein Projekt, das historische Recherche mit kreativer Umsetzung verbindet.
Die Schüler*innen entwickelten neue Ausstellungstafeln – etwa zu mittelalterlichen Spielen oder Schmuckstücken – und gestalteten eine Broschüre mit vertiefenden Informationen. Besonders hervorzuheben ist ein selbst produzierter Audioguide, der künftig durch das Museum führt und die Inhalte auf moderne Weise zugänglich macht.
Für ihr Engagement wurde die Klasse mit einem Sonderpreis des Kultusministeriums ausgezeichnet. Auch die Stadt würdigte das Projekt: Am Mittwoch bedankten sich 3. Bürgermeister Can Aydin, Kulturamtsleiter Norbert Anders sowie Stadtarchivar Michael Troebs persönlich bei den Beteiligten für ihren Beitrag zur Coburger Erinnerungskultur.
Der neue Audioguide und die ergänzenden Materialien sollen demnächst für alle Besucher*innen bereitstehen – ein Besuch im Grabungsmuseum „Kirchhof“ lohnt sich also auch für diejenigen, die schon einmal dort waren.