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Stadt Coburg

Jubiläum

Veste Coburg: 800 Jahre Heimatgefühl

Seit 800 Jahren prägt die Veste Coburg das Bild der Stadt. Majestätisch thront sie über den Dächern, bewahrt Geschichte und weckt Erinnerungen. Zum Jubiläum öffnet die Burg ihre Tore für neue Einblicke in Vergangenheit und Gegenwart.

Sonnenuntergang über der Veste Coburg

Wenn sie am Horizont auftaucht, wissen die Coburger*innen: Jetzt sind wir daheim. Seit Jahrhunderten prägt die Veste Coburg das Stadtbild, 160 Meter über der Stadt, weithin sichtbar. In diesem Jahr wird sie 800 Jahre alt – zumindest nach der ersten urkundlichen Erwähnung. Vermutlich steht sie sogar schon länger auf ihrem Platz hoch über dem Coburger Land.

Eingenommen wurde die Festung nie. Meterdicke Mauern, mächtige Bastionen und ihre Lage machten sie über Jahrhunderte praktisch uneinnehmbar. Im Laufe der Zeit war sie vieles: Residenz, Verteidigungsanlage, Gefängnis, später Museum. Für die Menschen in der Region aber ist sie vor allem eines: ein Stück Heimat.

Auch Oberbürgermeister Dominik Sauerteig kennt dieses Gefühl. Wenn es seine Zeit zulässt unternimmt er gerne ausgedehnte Radtouren durch das Coburger Land. „Am Ende merkt man die Strecke dann schon in den Beinen. Aber sobald ich die Veste wiedersehe, weiß ich: Es ist nicht mehr weit – und das macht mich froh“, sagt er.

Die Verbindung zur Veste beginnt für viele schon in der Kindheit. Wer saß nicht irgendwann einmal für ein Foto auf einer der Kanonen? Wer wünschte sich nicht, einmal die glänzenden Ritterrüstungen anzuprobieren oder mit einem der alten Schlitten den Hang im Hofgarten hinabzufahren? Das bleibt natürlich nur ein Wunsch – schließlich sind sie wertvolle Zeugnisse der Geschichte. Aber die Faszination bleibt.

Könnten die Mauern der Veste erzählen, sie hätten einiges zu berichten: von Belagerungen und Fürsten, von großen Momenten und dunklen Zeiten. Ursprünglich war sie Grenzburg der Henneberger, später Festung der sächsischen Herzöge und Residenz Friedrichs des Weisen. Einer der berühmtesten Gäste war Martin Luther, der 1530 hier mehrere Monate Zuflucht fand, während in Augsburg über Glaubensfragen verhandelt wurde. Sein Arbeitszimmer ist bis heute erhalten.

Doch auch weniger ruhmreiche Kapitel gehören zur Geschichte der Veste. Im Jahr 1782 wurde in einem Teil der Anlage ein Zuchthaus eingerichtet, zeitweise war dort auch eine Heil- und Irrenanstalt untergebracht. Ab 1838 zogen schließlich die herzoglichen Kunstsammlungen ein. Heute beherbergt die Veste bedeutende Kunst- und Waffensammlungen, die noch immer Besucherinnen und Besucher aus nah und fern anziehen.

Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich die Veste immer wieder, auch als Spiegel ihrer jeweiligen Zeit. Architekten verschiedener Epochen prägten ihr Gesicht – von mittelalterlichen Wehranlagen bis zu romantisierenden Umbauten im 19. Jahrhundert, als Burgen in ganz Europa eine neue, symbolische Bedeutung erhielten. Selbst dunkle Kapitel wie die NS-Zeit haben Spuren hinterlassen, die heute kritisch aufgearbeitet werden.

Das 800-jährige Jubiläum ist nun Anlass, diese bewegte Geschichte noch einmal in den Mittelpunkt zu rücken. Bis 9. November lädt die Bayerische Landesstiftung gemeinsam mit den Kunstsammlungen der Veste zu einer großen Sonderausstellung ein. Unter dem Titel „800 Jahre Veste Coburg – Stein gewordene Geschichte“ wird die wechselvolle Entwicklung der Burg neu erzählt – vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit. Neue Forschungsergebnisse bringen spannende Details ans Licht: Wer lebte auf der Veste? Welche Belagerungen hat sie überstanden? Wie veränderte sich ihre Rolle zwischen Festung, Residenz und Museum?

Für die Menschen in Coburg bleibt sie jedenfalls auch nach 800 Jahren das, was sie immer war: ein fester Punkt am Horizont – und ein Stück Zuhause.

OB Dominik Sauerteig

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Rainer Brabec, Coburg
  • Stadt Coburg/Constantin Hirsch
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