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Stadt Coburg

Arbeitskreis gegen sexuelle Gewalt

Orange Days: Coburg setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Mit dem Motto „Männer, wir müssen reden“ startete Coburg in die Orange Days 2025. Beim Auftakt im Jugendzentrum Cosmos rief Bürgermeister Can Aydin zu Dialog und Verantwortung auf. Aktionen, Spenden und klare Zeichen prägen die Aktionswochen.

Mit einer klaren Botschaft  ist Coburg in die diesjährigen Orange Days 2025 gestartet. Beim offiziellen Auftakt im Jugendzentrum Cosmos stellte Bürgermeister Can Aydin die Bedeutung des Themas unmissverständlich heraus: Gewalt gegen Frauen ist kein Randphänomen, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem, das Aufmerksamkeit, Verantwortung und gemeinsames Handeln erfordere.

„Wir dürfen Gewalt nicht tabuisieren. Sie findet mitten unter uns statt – in Familien, Beziehungen, im Alltag. Nur wenn wir hinsehen und reden, können wir etwas verändern“, sagte Aydin in seiner Eröffnungsrede.
Der Arbeitskreis „Keine sexuelle Gewalt in Coburg“ präsentierte zum Start die neue Kampagne „Männer, wir müssen reden“. Mit prägnanten Porträts und nachdenklichen Fragen richtet sie sich gezielt an Männer – und lädt dazu ein, über Rollenbilder, Macht und Verantwortung zu sprechen.

Ein Appell an Verantwortung und Dialog


Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Coburg, Susanne Müller, machte deutlich, warum das Thema aktueller denn je ist. Statistiken des Bundeskriminalamts zeigen: Jede dritte Frau in Deutschland erlebt im Laufe ihres Lebens körperliche oder sexualisierte Gewalt. Alle zwei Tage stirbt eine Frau durch Partnerschaftsgewalt.

„Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache“, betont Müller. „Sie betrifft uns alle – Männer wie Frauen, Politik, Institutionen und jeden Einzelnen in seinem Umfeld.“

Höhepunkt des Abends war der Vortrag von Bestsellerautor Martin Speer, der eindrucksvoll darlegte, wie tief alte Rollenbilder in unserer Gesellschaft verankert sind – und wie Männer durch Offenheit und Selbstreflexion zu mehr Gleichberechtigung beitragen können. „Wenn Männer es schaffen, sich von starren Rollenbildern zu lösen, gewinnen alle – Männer, Frauen und die ganze Gesellschaft“, so Speer.


Solidarität, die bewegt


Ein bewegender Moment markierte den gesellschaftlichen Schulterschluss: Jacqueline Potzel vom Raum 96 in Bad Staffelstein überreichte 1.500 Euro an das Frauenhaus Coburg. Ihre Spende steht stellvertretend für das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, die sich für Betroffene von Gewalt einsetzen.

Auch die Soroptimistinnen Coburg setzen in diesem Jahr ein sichtbares Zeichen. Erstmals tragen auch männliche Statuen in der Stadt orangefarbene Schals – Symbol der weltweiten Kampagne für ein Ende der Gewalt an Frauen. Begleitet wird die Aktion von der Bäckertütenkampagne in Kooperation mit der Bäckerei Feiler, die das Thema buchstäblich in den Alltag trägt.

 
Programm der Orange Days 2025
Nach dem Auftakt folgen in Coburg weitere Veranstaltungen, die informieren, sensibilisieren und zum Dialog anregen:

2. Dezember 2025 – Theaterstück „Tinnitus“
Die Jugendgruppe Phantastico unter der Leitung von Nicole Wehrmann zeigt ein eindrucksvolles Stück über sexualisierte Gewalt und den Umgang junger Menschen mit Macht und Ohnmacht.
19 Uhr, Jugendzentrum Cosmos – Eintritt frei.

3. Dezember 2025 – Prävention stärken, Gewalt verhindern
Fachlicher Austausch über das Gewalthilfegesetz und Täterarbeit am Runden Tisch.
16 Uhr, Polizeiinspektion Coburg – Anmeldung: susanne.muellercoburgde

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