Coburg hat zwei neue Hausärzte: Olena Kushch und Michael Chapran haben ihre Praxis in der Hindenburgstraße 2 eröffnet – und sie können noch zahlreiche Patientinnen und Patienten aufnehmen. Das Ehepaar startet zunächst mit 1,25 Arztsitzen, plant aber, das Angebot künftig weiter auszubauen, wenn sich die Nachfrage entsprechend entwickelt. „Für uns liegt Coburg genau in der Mitte unserer bisherigen beruflichen Wege“, sagt Michael Chapran, der neben seiner Praxistätigkeit auch am Klinikum Kronach arbeitet und dort seine kardiologische Expertise einbringt. Seine Frau, Olena Kushch, war zuvor als Hausärztin in Erfurt tätig.
Coburg war den beiden schon von vielen privaten Besuchen vertraut. „Wir haben uns hier immer wohlgefühlt – jetzt wollen wir hier auch beruflich Wurzeln schlagen“, so Kushch. Noch pendeln die beiden täglich zwischen Erfurt und Coburg und haben nur einen kurzen Weg von ihrer Praxis zum Bahnhof. „Da sieht man einmal mehr, wie wichtig es ist, dass die Bedürfnisse der Ärztinnen und Ärzte und die Praxisstandorte gut zusammenpassen“, sagte Sauerteig.
Begleitet wurde die Ansiedlung von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg (Wifög) – Teil eines Programms, das längst zu einer Erfolgsgeschichte geworden ist. Seit 2021 kümmert sich die Wifög im Auftrag des Oberbürgermeisters gezielt um die Gewinnung neuer Ärztinnen und Ärzte. Mit sichtbarem Erfolg: Waren vor vier Jahren in der Versorgungsregion Coburg (Stadt und Landkreis, ohne Neustadt) noch 22 Arztsitze unbesetzt, sind es heute nur noch 8,5 – Tendenz weiter sinkend.
„Zehn Haus- und Fachärztinnen und -ärzte konnten allein durch unsere Bemühungen für Coburg gewonnen werden“, betont Sauerteig. „Das ist ein Erfolg, den alle Coburgerinnen und Coburger spüren. Der Versorgungsgrad im Bereich der Hausärzte liegt inzwischen bei fast 99 Prozent.“
Auch beim medizinischen Nachwuchs steht die Region gut da: 28 Prozent der Ärztinnen und Ärzte in Coburg sind unter 45 Jahre alt – deutlich mehr als der bayerische Durchschnitt von 21 Prozent. „Das sind gute Nachrichten, auf denen wir uns aber keinesfalls ausruhen dürfen“, so der Oberbürgermeister. „Viele werden in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen – deshalb setzen wir unsere Bemühungen entschlossen fort.“