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Stadt Coburg

Podcast Markt1

Wie übersommert der Weihnachtsmarkt?

In knapp einem Monat beginnt der Aufbau des Coburger Weihnachtsmarkt. Doch wie verbringen Buden, Sterne, Krippe und die heilige Familie eigentlich den Rest des Jahres? Die Spurensuche führt uns auf den Coburger Wertstoffhof.

Alles andere als weihnachtlich ist es auf dem Wertstoffhof des Coburger Entsorgungsbetriebs (CEB). An Mulden werden kaputte Waschmaschinen und alte Möbel ausgeladen. Weiter hinten steht eines der großen Tore an einer Lagerhalle offen. Davor warten Frank Briesemeister von Coburg Marketing und Thomas Zetzmann vom CEB. Jeweils auf ihre Weise, sind beide für den Coburger Weihnachtmarkt verantwortlich. Constantin Hirsch hat sie für Markt1 getroffen.

Wer denkt, dass der Coburger Weihnachtsmarkt mit dem ersten Glühwein beginnt, irrt gewaltig. Mitte November beginnt das Team um Thomas Zetzmann mit dem Aufbau der bekannten Buden - sechseckig und rechteckig, den Torbögen und natürlich dem Weihnachtsbaum. „Mit sechs Leuten brauchen wir rund drei Tage für den Aufbau,“ erzählt Zetzmann. „Das Wegräumen geht etwas flotter.“
Obwohl die einzelnen Seitenteile der Buden im Sommer nicht viel vom weihnachtlichen Glanz erahnen lassen, ist das System dahinter raffiniert. Die flexiblen Sechseckbuden ermöglichen eine Vielzahl an Aufstellungsmöglichkeiten. „Ob in Tropfenform, Traube oder Reihe – der Plan gibt uns vor, wie es aussehen soll,“ erklärt Zetzmann. Dabei hat er schon einige Veränderungen erlebt: „Als ich angefangen habe, hatten wir 60 Buden. Es war alles etwas enger. Heute sind noch rund 15 im Einsatz, dazu kommen aber die eigenen Buden der Verkaufsstände.“ Außerdem ist da noch das Sternendach mit den Tischen rund um den Albert. Ein einzigartiges Ambiente.
Dass der Coburger Weihnachtsmarkt weit über die Region bekannt und beliebt ist, merkt Frank Briesemeister, der bei Coburg Marketing für die Organisation des Marktes verantwortlich ist. Jedes Jahr bewerben sich viele Händler*innen aus vielen Regionen, um einen der begehrten Standplätze zu ergattern. Hier gilt es eine gute Mischung des Angebots zu erreichen. Für dieses Jahr hat er das geschafft, aber: Nach dem Weihnachtsmarkt ist vor dem Weihnachtsmarkt. Daher ist Briesemeister in Gedanken schon beim Weihnachtsmarkt im kommenden Jahr. „Besonders im Geschenkesegment – also alles was nichts zum Essen oder Trinken ist – würden wir uns über noch mehr Bewerbungen freuen,“ gibt Briesemeister zu. 
Aber erstmal steht der Advent 2024 vor der Tür. Für Thomas Zetzmann wird es der 25. Weihnachtsmarkt sein, den er mit aufbaut. Besonders freut er sich immer auf die große Krippe, die heilige Familie bringt er immer persönlich vom Wertstoffhof auf den Marktplatz. Und das auf eine ganz besondere Art und Weise: Maria wird stets gut angeschnallt auf dem Beifahrersitz seines Fahrzeugs transportiert. „Da schicke ich dann immer ein Foto an meine Familie – das ist unser Startschuss für die Weihnachtszeit.“ Von der Polizei angehalten wurde er bisher aber nicht. „Aber vielleicht passiert es ja mal“, lacht Zetzmann.
Direkt neben dem Weihnachtsmarkt wird auch in diesem Jahr wieder ein Weihnachtsbaum in den Himmel ragen. Auch hier gab es viele Bewerbungen. Welcher Baum es wird, kann Frank Briesemeister noch nicht verraten: „Das Team vom Grünflächenamt schaut sich die Kandidaten an, dann planen wir den Transport. Es braucht also noch etwas Geduld.“ Sobald der Baum steht, wird es auf Coburg.de wieder eine Umfrage geben, welchen Namen der Baum dieses Jahr tragen wird. Vor zwei Jahren hat das Social-Media-Team von Coburg.de diese neue Tradition mit „Fichtoria“ gestartet. Letztes Jahr stand „Schmalbert“ auf dem Markt. Die diesjährige Namenswahl wird sicher wieder spannend. 
Im Lager des Wertstoffhofs ist alles bereit, auch bei Coburg Marketing werden schon die Tage gezählt. Beide, Zetzmann und Briesemeister, hoffen jetzt vor allem auf eines: gutes Wetter. Für Zetzmann bedeutet das klaren Himmel und Sonnenschein für den Aufbau, „aber dann kann der Schnee kommen“, fügt er schmunzelnd hinzu.
Für die Coburgerinnen und Coburger*innen und Besucher*innen verspricht der Weihnachtsmarkt auch in diesem Jahr wieder ein Highlight der Adventszeit zu werden. Von 29. November bis zum 23. Dezember erstrahlt das Stadtzentrum in festlichem Glanz – und wer weiß, vielleicht gibt es ja auch bald eine Polizeimeldung über eine ganz besondere Beifahrerin.