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Stadt Coburg

Podcast Markt1

Wenn ich einmal alt bin

Die neuste Folge von "Markt1" beschäftigt sich mit dem Älter werden in Coburg. Welche Angebote für Senior*innen gibt es? Wie gelingt das Aktiv bleiben? All diese Fragen hört Antje Hennig vom Büro Senioren und Ehrenamt regelmäßig.

„Wenn ich einmal alt bin, dann geh ich ins Haus am See“, ist sich Antje Hennig sicher. Aber bis dahin ist noch viel Zeit. Diese Zeit verbringt sie im Büro Senioren und Ehrenamt. Warum das die perfekte Kombination ist, erzählt sie uns in der neuen Folge von Markt 1 – dem Podcast aus dem Coburger Rathaus.

Rund ein Viertel der Coburger Bevölkerung ist älter als 65. Genauso wie für Kinder und Jugendliche muss die Stadt Coburg auch für diese Menschen lebenswert sein. Anders als zum Beispiel Kinderbetreuungsplätze, für die es einen Rechtsanspruch gibt, bietet die Stadt viele Seniorenangebote freiwillig an. Da zeigt, wie wichtig die Bedürfnisse der älteren Mitmenschen genommen werden.

Im Erdgeschoss des Bürglaßschlösschens hat Antje Hennig ihr Büro. „Büro Ehrenamt und Senioren“ steht auf dem Türschild. „Gemeint sind hier die aktiven Seniorinnen und Senioren, die Freizeitaktivitäten suchen. Daher auch das Ehrenamt, wir vernetzen Interessierte, Vereine und Organisationen“, sagt Hennig. Die Kulturpatenschaften sind so ein Projekt. Freiwillige haben sich in den letzten Wochen weiterbilden lassen, um ältere Menschen zu Kulturveranstaltungen zu begleiten. Alter und Gesundheit bringen so manche Herausforderung mit. 

Das wichtigste Puzzleteil sind die Quartierseinrichtungen. Als offene Treffpunkte stehen sie allen Menschen zur Verfügung, auch wenn der Fokus bei den Angeboten auf den Älteren liegt. Diese reichen von Sturztraining über Stricknachmittage und Mittagessen bis zu Karaokeabenden. Den Treff am Bürglaß und den Treff in der Kennedy-Anlage betreibt die Arbeiterwohlfahrt. In Creidlitz ist die Caritas aktiv. Das Haus am See in Wüstenahorn betreibt die Stadt Coburg selbst. „Diese Treffpunkte helfen, der Isolation entgegenzuwirken. Die Menschen sollen nicht allein sein und ihren Tag aktiv gestalten können“, erklärt Hennig. Man sei aber nicht auf das eigene Stadtviertel beschränkt. Wer in Creidlitz wohnt, könne natürlich auch an Angeboten in Wüstenahorn oder am Bürglaß teilnehmen.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Einbindung der Nachbarschaft und früheren Bekannten, um einsame Menschen wieder in die Gemeinschaft zu holen. Es gibt viele positive Beispiele, wie Seniorinnen und Senioren durch solche Angebote wieder in ein aktives Leben integriert wurden. Ein Mann, dessen Lebensgefährtin verstorben war, fand im „Haus am See“ eine neue soziale Heimat und bezeichnet diesen Ort mittlerweile als sein „Wohnzimmer“.

Hennig unterstreicht, dass Coburg viel Wert auf ein gutes soziales Netz legt: „Unsere Seniorenarbeit ist sehr gut aufgestellt. Natürlich gibt es immer mal Probleme, aber es ist wichtig, dass die Anliegen der Bürger ernst genommen werden.“ So wurde beispielsweise nach einer Beschwerde über eine gefährliche Treppe schnell ein Handlauf installiert. Der Seniorenbeirat spielt eine zentrale Rolle in der Vertretung der Interessen älterer Menschen. Er setzt sich aus verschiedenen Mitgliedern der Stadt und ehrenamtlichen Senior*innen zusammen. Auf seine Initiative wurden auch mehrere Bänke in der Stadt aufgestellt, damit man sich zum Ausruhen hinsetzen kann.

Eine weitere Anlaufstelle ist das Soziale Beratungszentrum. Patientenverfügung, Rentenberechnung, Pflege und Vorsorgevollmacht sind Themen, die nicht leicht zu verstehen sind – und nicht immer bringt eine Suche im Internet eine Antwort. Daher unterhält die Stadt Coburg dieses fast einmalige Beratungsangebot. „Es gibt viele Angebote, viele Unterstützungsleitungen, aber die Menschen müssen das auch wissen. Die Kolleginnen und Kollegen im Beratungszentrum helfen gerne weiter, fragen Sie einfach nach“, animiert Hennig.

Besonders hervorheben möchte Hennig die Musterwohnung in der Pettenkoferstraße. Diese ist speziell dafür eingerichtet, Senior*innen und Menschen mit körperlichen Einschränkungen und ihren Angehörigen zu zeigen, wie sie ihr Zuhause umbauen können, um möglichst lange eigenständig zu bleiben. Die Ausstattung reicht von Aufstehhilfen bis hin zu technischen Lösungen wie einem sogenannten Tremorlöffel, der Zittern der Hand ausgleicht.

Diese und alle anderen Angebote sind nur möglich, weil sich Stadtrat und Stadtverwaltung auch dieser Verantwortung bewusst sind und die Ausgaben für diese freiwilligen Leistungen jedes Jahr neu im Haushalt einplanen. So unterstützt die Stadt auch die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen. Antje Hennig selbst hilft neben ihrem Hauptberuf im Büro Senioren und Ehrenamt auch im Haus am See mit, ehrenamtlich. Ihr Rat ist daher: „Kommen Sie einfach vorbei, wir freuen uns alle auf Sie.“