Die Zukunft der Stadt Coburg hängt entscheidend von der Art und Weise ab, wie wir auf die Herausforderungen des demografischen Wandels reagieren. Wir stehen im interkommunalen Wettbewerb, um Bürgerinnen und Bürger dauerhaft zu binden. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Weichen für die Zukunft zu stellen und sich so die wichtigen Standortvorteile wie Familienfreundlichkeit zu sichern.
Familienfreundlichkeit – heute ein häufig genannter Begriff. Er löst in aller Regel zunächst einen positiven Reiz aus, denn wer will nicht familienfreundlich sein? Auch bei vielen Städten und Gemeinden steht Familienfreundlichkeit ganz oben auf der Agenda. Familienfreundlichkeit gilt inzwischen als wichtiger Standortfaktor bei der Werbung um Einwohner, Familien und Unternehmen. Es kommt deshalb darauf an, konkret zu werden, die eigene Familienfreundlichkeit zu beschreiben, gut darzustellen und auszubauen – die Frage ist nur: Wie?
Kinder- und Familienfreundlichkeit steht im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion und wird ein zentrales Thema der Kommunalentwicklung in der Stadt Coburg. Kommunalpoltische Beschlüsse, längerfristige kommunale Leitbilder und Zielsetzungen werden zukünftig den familienfreundlichen Entwicklungsprozess wesentlich prägen. Um geeignete kinder- und familienfreundliche Leitziele für die Stadt Coburg zu entwickeln und entsprechende Maßnahmen umzusetzen, wurden aus der Vielzahl von bewährten Strategien und Instrumenten die besten für die Stadt Coburg ausgewählt – mit dem Ziel, eine familienfreundliche Kommune zu werden.
Um Familienfreundlichkeit als Querschnittsthema angehen zu können und auf allen Handlungsfeldern wirksame Maßnahmen ergreifen zu können, braucht die Stadt Coburg starke Partner.
Das Bündnis „Coburg - Die Familienstadt“ fördert bereits die Zusammenarbeit von familienpolitischen Aktiven, Kommunen, Kirchen, Verbänden und Wirtschaft mit dem Ziel, die Rahmenbedingungen für Familien in der Stadt Coburg zu verbessern. Durch das Bündnis werden familienbezogenen Angebote und Leistungen stärker miteinander vernetzt. Familienbelange werden in allen gesellschaftlichen Bereichen dauerhaft verankert. Die familienpolitische Kommunalentwicklung und die dadurch erforderliche Koordinierung wird durch das Bündnisbüro „Coburg – Die Familienstadt“ wahrgenommen.
Familienbericht
Familienfreundlichkeit entscheidet sich vor Ort, in den Kommunen, in den Stadtteilen und im unmittelbaren Lebensumfeld der Familien. Die Kenntnis darüber, wie die Bürgerinnen und Bürger einer Kommune Familie vor Ort leben und erleben, ist für die familienpolitischen Aktivitäten der Kommunen daher sehr wichtig. Vor diesem Hintergrund hat die Berichterstattung mit einer Konzentration auf Familie und einem lokalen Bezug in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Wir wollen nicht beim Erreichten stehen bleiben, wir wollen unsere familienfreundliche Infrastruktur kontinuierlich weiter verbessern. Hierzu werden Zielsetzungen benötigt, die an der konkreten Lebenssituation der Familien vor Ort ansetzen.
Der Familienbericht ist eine gute Ausgangsbasis für die Entwicklung kinder- und familienfreundlicher Leitziele. Der Familienbericht beschreibt die Lebenssituation der Familien vor Ort, er macht eine Bestandsaufnahme der familienbezogenen Leistungen und analysiert den weiteren Bedarf. Damit schafft der Familienbericht eine fundierte fachliche Grundlage für die Entwicklung von Leitzielen und Prioritäten für mehr Kinder- und Familienfreundlichkeit. Die regelmäßige Fortschreibung des Familienberichts ermöglicht darüber hinaus, Bedarf, Nutzen und Kosten von familienbezogenen Leistungen in der zeitlichen Entwicklung beurteilen zu können. Neue Problemlagen können frühzeitig erkannt und zuverlässig erfasst werden. Maßnahmen zur Familienfreundlichkeit können auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden.
Der erste Entwurf des Familienberichtes wurde im September 2011 der Lenkungsgruppe aus 48 Bündnispartnern vorgelegt. In 5 Arbeitskreisen (Arbeitswelt und Familie, Familienorientierte Wohnverhältnisse, Gesundheitliche Förderung, Ehrenamt und Selbsthilfe und Familienunterstützende Dienste) arbeiten die Partner aus Wirtschaft, Politik, Kammern, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Vereinen und Verwaltung gemeinsam daran den Bericht zu komplimentieren. Der erste Familienbericht wurde im März 2013 vorgestellt.