Am 1. Januar sind die Landkreise Coburg, Hof, Kulmbach, Kronach, Wunsiedel i. Fichtelgebirge, Tirschenreuth und die kreisfreien Städte Coburg und Hof dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) beigetreten. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter hat den Kommunen heute im Landkreis Kulmbach dafür einen Förderbescheid über 28,2 Millionen Euro übergeben: „Mit dieser Erweiterung baut der VGN seinen Status als flächenmäßig größter Verkehrsverbund in Bayern aus. 600.000 Bürgerinnen und Bürger im Erweiterungsgebiet profitieren nun vom attraktiven Verbundtarif, einheitlichen Fahrgastinformationen und abgestimmten Verkehrsangeboten. Damit wachsen Stadt und Umland noch mehr zusammen! Wir als Freistaat unterstützen die Erweiterung und übernehmen fast 90 Prozent der Kosten für die Umrüstung von Ticketautomaten, neue Fahrscheindrucker oder Fahrplanaushänge. Zudem gleicht der Freistaat einen Großteil der Einnahmeverluste der Verkehrsunternehmen in den kommenden Jahren aus, da die Tickets im VGN oft billiger sind als die bisherigen.“
Kulmbachs Landrat Klaus Peter Söllner: „Die VGN- Erweiterung war für uns seit Jahren ein großes strategisches Ziel und das wichtigste Projekt für eine zukunftsfähige Mobilität in der Region Nordbayern und für das Zusammenwachsen von Stadt und Land in der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN). Der Beitritt zum 1.1.2024 konnte nur mit Hilfe der enormen finanziellen Unterstützung des Freistaates Bayern für die Landkreise Kulmbach, Kronach, Hof, Coburg, Wunsiedel i. Fichtelgebirge und Tirschenreuth, die kreisfreien Städte Coburg und Hof sowie die Verkehrsunternehmen in der Region gelingen. Für die bereits seit 2019 geleisteten Fördergelder, die in diesem Jahr anstehenden Fördermaßnahmen und die bis ins Jahr 2035 reichenden Fördermittel, darf ich mich als Gesamtzuwendungsempfänger im Namen aller Aufgabenträger und Unternehmen für die Bürger der Region ganz herzlich bedanken – ein Förderbescheid für den SPNV und ÖPNV in dieser Höhe ist einmalig!“
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König, Verbandsvorsitzender des VGN, dankt dem Freistaat: „Die Unterstützung des Freistaats bei der Erweiterung des VGN ist auch ein ganz wichtiger Beitrag für die Zusammenarbeit in der Metropolregion Nürnberg. Der VGN ist heute quasi der Verkehrsverbund der Metropolregion. Er verbindet die verschiedenen Zentren und die ländlichen Raume, die beteiligten Städte und Landkreise als gleichberechtigte Partner. So können alle Mitglieder auch bei der Entwicklung des Nahverkehrs am gleichen Strang ziehen.
Andreas Mäder, VGN-Geschäftsführer: „Bis zur Erweiterung des VGN am 1. Januar 2024 lagen bereits vier Jahre enger und erfolgreicher Zusammenarbeit mit den neuen Partnern hinter uns. Diese werden wir im Verkehrsverbund in bewährter Weise fortsetzen, auch mit dem Freistaat Bayern, der die finanziellen Rahmenbedingungen für den ÖPNV schafft. Unsere Aufgabe ist es, den Nahverkehr in unserer Metropolregion zu einem übergreifenden, leistungsfähigen und klimaschonenden Verkehrssystem weiter auszubauen. Neben den einheitlichen Tarifen profitieren nun noch mehr Menschen von unseren digitalen Angeboten wie egon, der Echtzeit-Auskunft, der VGN App oder dem Onlineshop. Damit schaffen wir Hürden ab und bringen noch mehr Menschen in den ÖPNV.“
Dank der Erweiterung umfasst der VGN nun insgesamt 22 Landkreise und zehn kreisfreie Städte mit rund 3,5 Millionen Einwohnern und deckt eine Fläche von knapp 20.400 Quadratkilometern ab. Auch der Bahnhof Sonneberg in Thüringen wurde integriert. Damit ist das VGN-Gebiet größer als die Bundesländer Thüringen, Sachsen oder Rheinland-Pfalz. Verkehrsminister Bernreiter: „Ich freue mich, dass diese Erweiterung durch die finanzielle Unterstützung des Freistaats umgesetzt werden konnte. Verkehrsverbünde sind zentral für die Weiterentwicklung des ÖPNV! Denn längst nicht alle Fahrgäste haben ein Deutschlandticket. Besonders Gelegenheitsnutzer kaufen eher ein Verbundticket, mit dem sie sehr weit kommen. Schließlich bietet der VGN einen einheitlichen Tarif auf mehr als 1.000 Bus- und Bahnlinien im gesamten Verbundgebiet!“
Ermöglicht wurde die Erweiterung auch dank des Förderprogramms zur Schaffung flächendeckender Verbundstrukturen, mit dem der Freistaat Verbunderweiterungen und -neugründungen in ganz Bayern finanziell unterstützt. Im Fall der VGN-Erweiterung hat der Freistaat schon die vorbereitende Grundlagenstudie mit 2,5 Millionen Euro gefördert. Außerdem fördert er die einmaligen und dauerhaften verbundintegrationsbedingten Kosten mit bis zu 90 Prozent.
Text: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr