Ursprünglich als Vorprogramm zum Verkaufsoffenen Sonntag gedacht, wurde das „Seifenkisten-Revival“ organisiert von den „Stadtmachern“ zum Event-Highlight des Jahres für die Coburger Innenstadt.
Professionelle Banden, eine schwindelerregende Startrampe, Reifenstapel im Zielauslauf – schon der Aufbau versprach ein spektakuläres Rennen.
Bereits am Samstagnachmittag beobachteten Schaulustige den routinierten Aufbau des Streckenleitsystem. Ganz nach dem Motto, viele Hände schnelles Ende, schufteten die Helfer Hand in Hand 5 Stunden lang und hatten dabei stets die Sicherheit der Fahrerinnen und Fahrer im Blick.
Am Sonntag früh um sechs Uhr waren schon die nächsten Helfer vor Ort, um für die Sicherheit der Teilnehmer und Besucher zu sorgen. Die Jugendbereitschaft des BRK, die BRK-Bereitschaft Froschgrund und die Verkehrskadetten der Verkehrswacht postierten ihre Helfer im Fahrerlager, entlang der Rennstrecke und an den Straßensperrungen – es konnte losgehen, alle waren bereit.
Nach und nach wurden Giraffen, Haie, historische Seifenkisten und zigarrenförmige Boliden abgeladen. Wie „echte“ Autos müssen natürlich auch Seifenkisten zuerst zum „TÜV“. Bei der technischen Abnahme wurden die Kisten von fachkundigen Helfern auf Herz und Nieren und natürlich vor allem auf Renntauglichkeit geprüft.
Der Start rückt näher und die Nerven der Starterinnen und Starter waren zum Zerreißen gespannt, war es doch für viele die erste Rennerfahrung und dann gleich von einer 2 Meter hohen Rampe.
Ein Probedurchgang brachte zum Vorschein: Nachbesserungsarbeiten an der Startrampe waren nötig – Sicherheit geht vor! Der Coburger Allrounder Alex Reuther zögert nicht lange und springt sofort in die Presche. Mit Werkzeug und Material beladen, schraubt er solange bis die kleinen und großen Seifenkisten sicher starten können! Was für ein Nervenkitzel!
Oberbürgermeister Dominik Sauerteig freut sich, dass er endlich die Rennflagge schwenken darf und gibt mit etwas Verspätung die Rennstrecke offiziell frei.
Als die ersten Kisten von der Rampe rollen, kocht die Stimmung unter den Zuschauern. Hinter den Banden haben sich hunderte Menschen versammelt, um die selbstgebauten Kisten und ihre mutigen Fahrerinnen und Fahrer zu bejubeln.
Während eines Rennens gibt es natürlich auch immer wieder Pannen und Ausfälle – ob ein außerplanmäßiger Rücktransport zum Start, eine liegengebliebene Seifenkiste, die Anschubhilfe braucht oder ein plötzlicher Achsbruch nach einer Kollision mit dem Reifenstapel. Doch es fand sich immer sofort jemand, der die Situation rettete. Hervorzuheben ist die hervorragende Unterstützung untereinander. Ein Firmenteam half einem kleinen Rennfahrer seine kaputte Kiste zu reparieren. Hier ging es ganz offenbar nicht ums Gewinnen, sondern wirklich um die gemeinsame Sache und den Spaß– Hut ab!
Am Ende kamen alle 21 Starter erfolgreich und wohlbehalten ins Ziel und konnten ihre verdienten Preise in Empfang nehmen. Dank der professionellen Zeitnahme durch den MSC Coburg e.V. konnten alle Rennzeiten schnell ausgewertet und die Sieger ermittelt werden.
Die Erstplatzierten jeder Rennklasse bekamen aufwendig gesteckte Lorbeer-Siegerkränze und wie die Zweit- und Drittplatzierten Pokale und Urkunden. Doch auch alle anderen Starter bekamen Medaillen für ihre großartige Leistung. Und noch mehr Menschen hätten eine Medaille verdient, denn eine Veranstaltung wie diese steht und fällt mit der Manpower und dem Know-How der Unterstützer und Sponsoren.
Die Stadt Coburg und die Stadtmacher freuen sich, dass nach über 30 Jahren das Seifenkisten-Revival mindestens genauso erfolgreich war, wie die Ursprungsveranstaltung in den 90ern.