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Stadt Coburg

Klimaneutrale Stadt

Ein Rundgang durch das Demo der Zukunft

Mehr als eine Stunde dauerte am Donnerstagabend eine Führung durch das Demo am Heimatring. Über 100 Menschen wollten sehen, wie sich ihr Quartier bis 2040 verändern kann. Zusammen mit einer anschließenden Diskussion ist damit die Bürgerbeteiligung zur Quartiersentwicklung gestartet.

Einen Apfel als Zeichen der Nachhaltigkeit durften alle Interessierten als Wegration mitnehmen.

Was bedeutet das für mich? Wir alle stellen uns diese Frage, wenn es um neue Regeln, Vorgaben und Gesetze geht. Wie verändert sich mein Alltag? Möchte ich das überhaupt? Und letztlich geht es auch darum, wer das alles bezahlen soll. Niemand muss sich schämen, wenn man diese Fragen stellt. Das ist ganz natürlich. Gerade bei grundlegenden Entscheidungen über die Zukunft, die hier vor Ort getroffen werden, möchten wir die Menschen mit ihren Fragen und Sorgen nicht alleine lassen. Wir wollen sie mitnehmen. Und das bevor wir unterwegs sind.

Im Demo am Heimatring hat die Stadt Coburg die Menschen wortwörtlich mitgenommen. Am Donnerstagabend hatten sich über 100 Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder an der dortigen Grundschule versammelt. Sie alle wollten wissen, wie sich das Demo in Zukunft verändern kann. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig freute sich über das große Interesse an der Auftaktveranstaltung zur Entwicklung hin zu einem nachhaltigen und klimaneutralen Quartier. Für den folgenden Rundgang bat er: „Lassen Sie Ihre Phantasie schweifen, seien Sie offen für das, was im Demo entstehen könnte.“

Es folgte eine Stadtführung in die Zukunft: Das Demo 2040. Der Weg ging vorbei an möglichen Gemeinschaftsgärten und beschrieb ein Miteinander von Stadtbus, Radwegen und Car-Sharing – mit Ladeinfrastruktur vor Ort. Ein Spielplatz der Zukunft müsse genauso barrierefreie Angebote haben, wie es die Wege im Quartier bräuchten. Alles Wünsche, die sich in der Diskussion später am Abend wiederfinden sollten. Das alles stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und hält das Demo lebendig. Dass das Demo der Zukunft klimagerecht sein und trotzdem noch wiederzuerkennen, versteht sich von selbst.

Die Mehrheit der Anwesenden kann sich ein Leben in dieser Zukunft vorstellen und ist bereit daran mitzuarbeiten. Das zeigte sich in der anschließenden Diskussion in der Heimatringschule schnell. Möglichkeiten dazu werde es immer geben, so Kirsten Köhn, die Leiterin der neuen Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Zentrale Anlaufstelle dafür ist die Mitmachplattform im Internet unter https://mitmachen.coburg.de (Öffnet in einem neuen Tab). Wer lieber offline seine Stimme abgibt, werde aber ebenfalls gehört. So gibt es zum Beispiel eine Umfrage zum Ist-Zustand nicht nur online, sondern auch in Papierform an der Infobox an der Schule. Ein Quartiersbüro direkt vor Ort werde das Offline-Angebot nochmal deutlich erweitern. „Ich habe aufgrund der regen Beteiligung und des Interesses der vielen Bürger*innen heute Abend regelrecht Gänsehaut“, ermutigt Köhn die Bürger*innen sich auch weiter intensiv zu beteiligen und offen auf die Mitglieder ihres Teams zuzugehen. Der Tatendrang der Bürger*innen soll auch nicht über Gebühr strapaziert werden. So könnten einige Wiesen und Freiflächen von der Bevölkerung selbst umgestaltet werden. Der Green Deal Coburg bietet hierfür genau die richtigen Möglichkeiten. Auch für das große Ganze versprach der Leiter des Baureferats: „Dass die Stadt mit Herzblut an die Sache rangehen wird.“

Auch dem aktuell wohl heißest diskutieren Thema für Hausbesitzer*innen wich die Diskussion nicht aus. Was passiert mit den alten Gasheizungen? Ein Energiekonzept für das ganze Demo zu entwickeln, stehe im Zentrum des Projektes. Ziel sei die Gewährleistung einer zentralen, möglichst regenerativen Versorgung für das ganze Quartier, fasst Kirsten Köhn zusammen. Das alles führt zu der Frage: „Was kostet mich das alles?“ Nicht mehr als zumutbar sei, die Sanierung des Demo soll sozialgerecht erfolgen. Die Stadt werde sich bemühen mit Bund und Land eine attraktive Förderung auf die Beine zu stellen. Ein weiterer wichtiger Baustein, wenn nicht gar der wichtigste, sei aber, dass das Demo als Gemeinschaftsprojekt verstanden und umgesetzt werde. Wenn man sich gegenseitig unterstütze und gemeinsame Lösungen umsetzen würde, sparte das nicht nur Geld, sondern mache das Demo zu einem Ort, an dem man sich zuhause fühlen könne.