„Bin ich schon drin?“ Kaum ein Satz steht mehr für den Beginn des Internets in Deutschland. Heute heißt die Frage eher: „Bin ich schon dran?“. Denn das Hochgeschwindigkeitsinternet kommt per Glasfaser ins Haus. Bis 2030 werden alle Wohnungen und Unternehmen in Coburg an dieses neue Netz angeschlossen. Nach dem Beginn in einigen Stadtteilen startet nun der Ausbau in der Innenstadt. Mit eigenen Herausforderungen.
„Es ist wie eine Operation am offenen Herzen“, beschreibt Susanne Wittmann aus dem Ordnungsamt die Planungen. Die Menschen müssen in die Stadt, auf den Markt und in die Geschäfte kommen – auch die Waren müssen angeliefert werden. Rettungswege müssen frei bleiben. „Natürlich müssen auch die vielen Veranstaltungen von den tollen Tagen bis zum Weihnachtsmarkt stattfinden können“, ergänzt Citymanagerin Andrea Kerby. Aber all das haben die beiden Frauen mit den Baufirmen und der SÜC unter einen Hut gebracht. Gebaut wird immer dann, wenn Platz ist.
Auch die Straßen und Gassen selbst fordern heraus. Straßenbreiten müssen eingehalten werden, Umleitungen mit Gegenverkehr erfordern Vorfahrtsregeln, Pflastersteine müssen geordnet, gesammelt und aufbewahrt werden. Außerdem liegen zahlreiche andere Leitungen und Rohre unter der Erde, die auch alle beachtet werden müssen. Ein Blick in die Baugruben lohnt sich alle mal.
Gelegenheit dazu gibt es ab dem 29. Januar. Dann startet der Ausbau in der oberen Rosengasse, damit bleibt die Zufahrt zur Metzgergasse uneingeschränkt möglich. Wer auf oder vom Marktplatz will, kann dann beidseitig über die Ketschengasse fahren. Auch die Nägleinsgasse gehört zur ersten Bauphase. Diese ist ebenfalls im Fußgängerzonenbereich voll gesperrt. „Die Baustelle wird aber so eingerichtet, dass der Lieferverkehr bis 10 Uhr möglich bleibt. Und ab 10 Uhr darf ja eh kein Auto dort mehr unterwegs sein – diese Auflage hat die Baufirma von uns bekommen. Zu Fuß und mit dem Fahrrad kommt man immer durch“, erklärt Susanne Wittmann. Ende März sollen dann alle Speedpipes in dem Bereich verlegt sein.
Diese Koordination ist nur möglich, weil sich die Stadt Coburg intensiv darum bemüht hat, alle an einen Tisch zu bekommen. So wird in Coburg nicht jedes Unternehmen ein eigenes Netz aufbauen. SÜC und Telekom haben vereinbart, dass die SÜC den Ausbau übernimmt. Neben der Telekom und der süc//dacor können dann auch andere Provider das Netz nutzen.