Regiomed und mit ihm das Klinikum Coburg und das Klinikum in Neustadt befinden sich in einer schwierigen Situation. Dessen ist sich der Oberbürgermeister bewusst. Trotz Insolvenz stünden die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest zu ihrem Arbeitgeber und damit zu den vielen Menschen in der Region, die eine gute medizinische Versorgung benötigten und zu Recht erwarteten. Erst vergangene Woche haben die Beschäftigten dies mit Fotos in den Medien eindrucksvoll zur Schau gestellt.
„Ich möchte allen Mitarbeitenden noch einmal von Herzen danken, dass sie sich keinen neuen Arbeitsplatz suchen und zu unserer Region stehen. Trotz der Sorgen, die sicherlich jeden einzelnen plagen. Ich weiß sehr genau, wovon ich rede, denn Landratskollege Sebastian Straubel und ich waren bereits zweimal bei den Mitarbeitern im Klinikum Coburg. Und ich persönlich auch bei den Beschäftigten der Zentralverwaltung. Dort waren wir zur Betriebsversammlung übrigens die einzig anwesende Gesellschaftergruppe obwohl wir derzeit nicht den Vorsitz in AR oder GV innehaben. Mit einigen Beschäftigten habe ich einen regen persönlichen Austausch.
Da ist es meiner Meinung nach wenig sinnvoll, nachträglich immer neue – und ich möchte auch sagen: abenteuerliche – Zahlen aus dem Hut zu zaubern und so die Regiomed-Mitarbeiter und die Menschen der Region noch weiter zu verunsichern“, fasste OB Sauerteig zusammen.
Der Krankenhausverband Coburg mit Sebastian Straubel und ihm an seiner Spitze arbeiteten, statt sich in öffentlichen Zwischenrufen zu ergehen, sehr zielgerichtet und konstruktiv an einer Lösungsfindung für die zukunftsfähige Ausrichtung der Gesundheitsversorgung in der gesamten Region. Für die Regiomed-Mitarbeiter. Und für die Bürgerinnen und Bürger.
Ganz grundsätzlich sei man im Krankenhausverband Coburg nämlich der Auffassung, dass eine weitere Zusammenarbeit in der Region sehr sinnvoll sei. Dies vor allem im Hinblick auf die geplante Krankenhausreform und damit auch den Neubau des Klinikums Coburg. „Durch diese Zusammenarbeit entstehe, das lassen die Reformplanungen erahnen, nicht nur ein Nutzen für die Bevölkerung in Coburg Stadt und Land, sondern auch für die Menschen in den Landkreisen Lichtenfels, Sonneberg und Hildburghausen. Niemanden ist geholfen, wenn die Region bei der Einstufung der Häuser nicht mindestens einmal möglichst maximal zum Zug komme“, so der Oberbürgermeister weiter.
Aus diesen Gründen werde sich der Krankenhausverband nicht an einer öffentlichen Diskussion mit destruktivem Blick nach hinten beteiligen. Schließlich sei längst bekannt, wie sehr Stadt und Landkreis Coburg für Regiomed gekämpft hätten, bevor es keinen anderen Ausweg mehr gegeben habe als eine geordnete Insolvenz.
Aus den Zahlen, die der Leiter der allgemeinen Finanzwirtschaft Dominik Schramm im Anschluss erläuterte, werde aus Sicht von OB Sauerteig deutlich sichtbar, dass die diskutierte Entflechtung Coburg Stadt und Landkreis im Vergleich zu den drei weiteren Gesellschaftern definitiv deutlich überproportional belastet hätte. Daran ändere auch kein verklärendes Story-Telling etwas, so Sauerteig.
Die Trennung von Regiomed nach dem vorgelegten Plan hätte für die Stadt Coburg und die Gemeinden im Landkreis liquidiätswirksame Maßnahmen von rund 40 Millionen Euro bedeutet. Die Übernahme des Defizits für 2024 mit prognostizierten 18,5 Millionen Eure wäre noch hinzugekommen. Außerdem sei völlig unbeachtet geblieben, dass das Klinikum Coburg von 2013 bis 2023 schwarze Zahlen geschrieben habe und der Krankenhausverband freiwillig bis zu 15 Millionen für Sanierungsmaßnahmen gezahlt habe und werde.
„Insgesamt bleibt es bei der objektiven nachprüfbaren Tatsache, dass Coburg Stadt und Land bei der Entflechtung zugunsten der drei anderen Gesellschafter signifikant benachteiligt worden wäre. Das hätte geheißen, dass viele andere wichtige Ausgaben, beispielsweise für Feuerwehr, Schulen, Straßen oder Soziales massiv hätten gekürzt werden müssen. Und das, obwohl sich Coburg Stadt und Landkreis bereits in den vergangenen Jahren finanziell überproportional für Regiomed engagiert hatten“, endete OB Sauerteig.
Für die wirtschaftliche Entflechtung wäre es notwendig geworden, alle konzerninternen Verflechtungen aufzulösen. Zum Ende des Geschäftsjahres 2023 hätte jedes der vier Kliniken interne Verbindlichkeiten gegenüber Regiomed ausgewiesen. Ein Teil hiervon wäre über einen Teilverzicht i.H.v . 5,72 Mio. € des jeweiligen Gesellschafter Darlehens beglichen worden. Dieses Darlehen wurde von jedem der vier Gesellschafter i.H.v . jeweils 10 Mio. € an Regiomed gewährt. Die in Summe 40 Mio. € wurden maßgeblich zur Sicherung der Liquidität in den Kliniken eingesetzt. Künftig hätten somit in jedem Klinikum ebendiese 5,72 Mio. € an Liquidität gefehlt, was durch die Landkreise bzw. den Krankenhausverband (KHV) Coburg (also Stadt und Landkreis Coburg) ab 2024 entsprechend auszugleichen gewesen wäre. Würden diese Gelder nicht fließen, wäre die Liquiditätslücke (siehe Punkt 3) um zusätzliche 17,16 Mio. € größer.
Das wirtschaftliche Entflechtungsmodell sah vor, dass alle vier Kliniken ungeachtet ihrer voraussichtlichen Eigenkapital Stände zum Jahresende 2023 den Verbund mit gleichem Eigenkapital (EK) verlassen. Um den hohen EK Stand im Klinikum COB zu reduzieren und die (zum Teil negativen) EK Stände der anderen drei Kliniken zu stärken, wäre eine sogenannte „Kapitalmaßnahme“ notwendig geworden. Bilanziell hätte man dem Klinikum COB 17,33 Mio. € aus der Gewinnrücklage entnommen, an Regiomed transferiert und von dort an die drei Kliniken LIF, SON und HBN (in deren Kapitalrücklage) eingelegt. Da diese liquiden Mittel in dieser Form nicht im Klinikum COB vorhanden gewesen wären, hätte der KHV (also Stadt und Landkreis Coburg) diese Gelder bezahlen müssen.
Eine Voraussetzung für das neue Konstrukt ab 2024 wäre die Aufstockung des Gesellschafterdarlehens auf Coburger Seite von bisher 10 Mio. € auf künftig 40 Mio. € gewesen. Ein Teil hiervon hätte dazu gedient, den negativen Kontostand von Regiomed in derzeitiger Höhe von 17,07 Mio. € auszugleichen. Die Mittel des Gesellschafterdarlehens hätte der KHV aufbringen müssen.
Wie alle Gebietskörperschaften hätte auch der KHV ab 2024 alle Verluste seines Klinikums COB selber tragen müssen. Für das Geschäftsjahr 2024 wurde für Coburg ein voraussichtliches Defizit i.H.v . 18,50 Mio. € prognostiziert. Diese Mittel hätten über den KHV zur Verfügung gestellt und über die kommunalen Haushalte der Stadt und des Landkreises Coburg finanziert werden müssen.
Regiomed und mit ihm das Klinikum Coburg und das Klinikum in Neustadt befinden sich in einer schwierigen Situation. Dessen ist sich der Oberbürgermeister bewusst. Trotz Insolvenz stünden die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest zu ihrem Arbeitgeber und damit zu den vielen Menschen in der Region, die eine gute medizinische Versorgung benötigten und zu Recht erwarteten. Erst vergangene Woche haben die Beschäftigten dies mit Fotos in den Medien eindrucksvoll zur Schau gestellt.
„Ich möchte allen Mitarbeitenden noch einmal von Herzen danken, dass sie sich keinen neuen Arbeitsplatz suchen und zu unserer Region stehen. Trotz der Sorgen, die sicherlich jeden einzelnen plagen. Ich weiß sehr genau, wovon ich rede, denn Landratskollege Sebastian Straubel und ich waren bereits zweimal bei den Mitarbeitern im Klinikum Coburg. Und ich persönlich auch bei den Beschäftigten der Zentralverwaltung. Dort waren wir zur Betriebsversammlung übrigens die einzig anwesende Gesellschaftergruppe obwohl wir derzeit nicht den Vorsitz in AR oder GV innehaben. Mit einigen Beschäftigten habe ich einen regen persönlichen Austausch.
Da ist es meiner Meinung nach wenig sinnvoll, nachträglich immer neue – und ich möchte auch sagen: abenteuerliche – Zahlen aus dem Hut zu zaubern und so die Regiomed-Mitarbeiter und die Menschen der Region noch weiter zu verunsichern“, fasste OB Sauerteig zusammen.
Der Krankenhausverband Coburg mit Sebastian Straubel und ihm an seiner Spitze arbeiteten, statt sich in öffentlichen Zwischenrufen zu ergehen, sehr zielgerichtet und konstruktiv an einer Lösungsfindung für die zukunftsfähige Ausrichtung der Gesundheitsversorgung in der gesamten Region. Für die Regiomed-Mitarbeiter. Und für die Bürgerinnen und Bürger.
Ganz grundsätzlich sei man im Krankenhausverband Coburg nämlich der Auffassung, dass eine weitere Zusammenarbeit in der Region sehr sinnvoll sei. Dies vor allem im Hinblick auf die geplante Krankenhausreform und damit auch den Neubau des Klinikums Coburg. „Durch diese Zusammenarbeit entstehe, das lassen die Reformplanungen erahnen, nicht nur ein Nutzen für die Bevölkerung in Coburg Stadt und Land, sondern auch für die Menschen in den Landkreisen Lichtenfels, Sonneberg und Hildburghausen. Niemanden ist geholfen, wenn die Region bei der Einstufung der Häuser nicht mindestens einmal möglichst maximal zum Zug komme“, so der Oberbürgermeister weiter.
Aus diesen Gründen werde sich der Krankenhausverband nicht an einer öffentlichen Diskussion mit destruktivem Blick nach hinten beteiligen. Schließlich sei längst bekannt, wie sehr Stadt und Landkreis Coburg für Regiomed gekämpft hätten, bevor es keinen anderen Ausweg mehr gegeben habe als eine geordnete Insolvenz.
Aus den Zahlen, die der Leiter der allgemeinen Finanzwirtschaft Dominik Schramm im Anschluss erläuterte, werde aus Sicht von OB Sauerteig deutlich sichtbar, dass die diskutierte Entflechtung Coburg Stadt und Landkreis im Vergleich zu den drei weiteren Gesellschaftern definitiv deutlich überproportional belastet hätte. Daran ändere auch kein verklärendes Story-Telling etwas, so Sauerteig.
Die Trennung von Regiomed nach dem vorgelegten Plan hätte für die Stadt Coburg und die Gemeinden im Landkreis liquidiätswirksame Maßnahmen von rund 40 Millionen Euro bedeutet. Die Übernahme des Defizits für 2024 mit prognostizierten 18,5 Millionen Eure wäre noch hinzugekommen. Außerdem sei völlig unbeachtet geblieben, dass das Klinikum Coburg von 2013 bis 2023 schwarze Zahlen geschrieben habe und der Krankenhausverband freiwillig bis zu 15 Millionen für Sanierungsmaßnahmen gezahlt habe und werde.
„Insgesamt bleibt es bei der objektiven nachprüfbaren Tatsache, dass Coburg Stadt und Land bei der Entflechtung zugunsten der drei anderen Gesellschafter signifikant benachteiligt worden wäre. Das hätte geheißen, dass viele andere wichtige Ausgaben, beispielsweise für Feuerwehr, Schulen, Straßen oder Soziales massiv hätten gekürzt werden müssen. Und das, obwohl sich Coburg Stadt und Landkreis bereits in den vergangenen Jahren finanziell überproportional für Regiomed engagiert hatten“, endete OB Sauerteig.