Zwei Finger strecken die Schüler der Jean-Paul-Grundschule in die Luft, denn mit der Ziffer beginnt das heutige Datum. Dann nochmal sieben Finger für die zweite Ziffer. Und dann neun. Denn das kommt raus, wenn beide Zahlen addiert werden.
Das ist nur ein kleiner Kniff, den die Schülerinnen und Schüler der 2. Klassen im Rahmen der „Coolturklasse“ gelernt haben. „Den aktuellen Lehrplan auch mit theaterpädagogischen Werkzeugen vermitteln, das ist ein Teil des Pilotprojektes“, fasst Rektorin Gabrielle Heller zusammen. Für diese andere Ansprache war Peggy Hofmann zuständig. Zum Teil redet sie auch ohne Worte – nur mit Gesten – mit den Schülerinnen und Schülern. Auch das Kollegium hat sich den einen oder anderen Trick abgeschaut.
Das Projekt „Coolturklasse“ hatten aber noch einen zweiten Teil. Zusammen mit Autor Christian Seltmann haben die beiden Klassen kleine Kriminalgeschichten geschrieben. Ausgehend von einem identischen Anfang haben die Kinder die Geschichten unterschiedlich weitergesponnen.
Ein halbes Jahr mit mindestens einer Doppelstunde alle zwei Wochen haben die Kinder an ihren Projekten gearbeitet. Im kommenden Jahr dürfen dann drei Klassen der Jean-Paul-Grundschule die „Coolturklasse“ besuchen. Auch andere Schulen haben beim Bildungsbüro, dem Schulamt und der Kulturabteilung schon ihr Interesse für eigene „Coolturklassen“ bekundet. Wann das Projekt ausgeweitet wird, steht aber noch nicht fest.