Es gebe nicht zu wenig gut ausgebildete Psychotherapeut*innen, sondern zu wenig Kassen-Sitze. Diese Botschaft nehmen Oberbürgermeister Dominik Sauerteig und 3. Bürgermeister Can Aydin von ihrem Besuch in der neuen psychotherapeutischen Gemeinschaftspraxis in der Badergasse mit. Die Bürgermeister haben Dorothee Fühnen und Dorothee Brand-Hiersemenzel am Dienstag in Coburg begrüßt. Mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung der Stadt Coburg konnten die Räume im 3. Stock in Therapieräume für Kinder und Jugendliche, sowie Erwachsene eingerichtet werden.
Dorothee Brand-Hiersemiezel war viele Jahre in der Klinik in Hildburghausen tätig. Ihr Schritt zur eigenen Praxis führte über Rödental schließlich nach Coburg. Dorothee Fühnen hingegen kommt aus einer eigenen Berliner Privatpraxis. Sie hat sich nicht nur bewusst für Coburg als neue Heimat, sondern auch für einen Sitz mit Kassenzulassung entschieden.
Oberbürgermeister Dominik Sauerteig begrüßt diese bewusste Entscheidung zum Wohl aller Coburger*innen. Er weist deutlich darauf hin, dass sich Coburg bei der Ansiedlung neuer Mediziner*innen weit über das gesetzlich nötige Maß engagiert: „Die KVB und der Freistaat sind hier eigentlich in der Pflicht zu leisten.“ Der jetzt noch freie halbe Kassensitz für Psychotherapeut*innen würde den Bedarf nicht decken, bestätigen die beiden Psychologinnen.
Coburg bemüht sich schon seit 2021 um die Ansiedlung von Mediziner*innen. Sie erhalten von der Wifög ein Rundum-Sorglos-Paket: „Wir kennen die Makler, wir kennen die Kitas, wir kennen andere Arbeitgeber, Pflegeangebote, den Wohnungsmarkt“, erklärt Diana Schmitt. Bei Bedarf mietet die Wifög Praxisräume auch an und vermietet sie dann weiter. Das Programm hat sich als Erfolg erwiesen: Drei Allgemeinmediziner*innen, eine Psychiaterin sowie eine Kieferorthopädin haben sich bereits in der Vestestadt niedergelassen.