* 06. Dezember 1820
† 21. Dezember 1904
Engagiert setzte sich Herzogin Alexandrine für sozial Schwache, die Ausbildung der Jugend und die Volksgesundheit ein. Sie vererbte der Stadt das Geld zum Bau des "Ernst-Alexandrinen-Volksbads".
Würden nicht heute noch Sozial- und Bildungseinrichtungen ihren Namen tragen, wäre sie mit Sicherheit in Vergessenheit geraten. Herzogin Alexandrine steht, historisch betrachtet, im Schatten des Lebenswerkes ihres Mannes, Herzog Ernst II.. Zu Unrecht, wie sich erweist. Das, was Ernst II. in der großen Politik durchzusetzen versucht - Bürgerrechte, Liberalismus und soziale Errungenschaften -, erreicht Alexandrine spielend in den Herzogtümern Sachsen-Coburg und Gotha.
Die Herzogin, die am 06. Dezember 1820 in Karlsruhe geboren wird, macht sich in Coburg als engagierte Streiterin für sozialen Forschritt einen Namen. Alexandrines Vater ist der Großherzog von Baden, ihre Mutter Sophie Wilhelmine, Tochter des Königs Gustaf IV. von Schweden. Am 03. Mai 1842 heiratet die 21jährige den Coburger Prinzen Ernst von Sachsen-Coburg und Gotha, den späteren Herzog Ernst II. Am 21. Dezember 1904 starb Herzogin Alexandrine.
Das markanteste Bauwerk, das Coburg der Herzogin zu verdanken hat, ist heute leider nur noch als Torso erhalten. Die Rede ist vom Ernst-Alexandrinen-Volksbad (früher Löwenstr. 30, heute Alfred-Sauerteig-Anlage 1). Der prächtige Jugendstilbau wurde 1977 abgerissen.
Erhalten geblieben ist nur das ehemalige Foyer, der sogenannte Portikusbau. Eingeweiht wird das Bad am 26. August 1907. 120.000 Mark hat die Herzogin der Stadt Coburg hinterlassen mit der Auflage, "großen Teilen der Bevölkerung durch Errichtung eines Volksbades eine wesentliche Förderung und Hebung, namentlich der gesundheitlichen Beziehung, angedeihen zu lassen." Das Volksbad, vor dessen Portikusbau ein Brunnen an die Herzogin erinnert, ist beileibe nicht die einzige soziale Einrichtung, die auf Alexandrine zurückgeht.
Das Gymnasium Alexandrinum, das 1852 von Caroline Stoessel als "Höhere Töchterschule" gegründet wird, verdankt seine Existenz der 1900 ins Leben gerufenen "Alexandrinen-Stiftung". Der "Alexandrinen-Verein" finanziert von 1894 an den Bau von Reihenhäusern im Hahnweg, die nach einer Mietdauer von 30 Jahren in den Besietz der Mieter übergehen und der "Alexandrinen-Diakonissen-Verein für Armen- und Krankenpflege" kümmert sich um sozial Schwache.
Schließlich unterstützt die Herzogin auch noch den Thüringerwald-Verein. Auf der Sennigshöhe finanziert sie den Bau eines Aussichtsturmes, der aber schon 1936 baufällig ist und abgerissen wird.