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Stadt Coburg

Klimaschutz

Photovoltaik trotz Denkmalschutz: Coburg entwickelt Lösungen für die Altstadt

Regeln des Denkmalschutzes haben Photovoltaikanlagen auf historischen Dächern in Coburg bisher nur schwer realisierbar gemacht. Ein neuer Solarrahmenplan soll das ändern, ohne das Stadtbild zu stören – mit innovativen Lösungen und Bürgerbeteiligung.

Wer von der Veste Coburg aus seinen Blick über die Stadt schweifen lässt, sieht vor allem eines: eine Vielzahl historischer Dächer, die sich wie ein Flickenteppich über die Innenstadt erstrecken. Diese Dächer gehören zu denkmalgeschützten Gebäuden, die das architektonische Bild der Stadt prägen. So schön dieser Anblick auch ist, stellt er doch eine Herausforderung dar, wenn es um die Installation von Photovoltaikanlagen in der Innenstadt geht. Denn bislang ist es in Coburg so gut wie unmöglich, solche Anlagen auf den Dächern denkmalgeschützter Häuser oder Ensembles zu installieren. Doch das könnte sich bald ändern.

Die Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit hat sich gemeinsam mit Prof. Dr. Georg Sahner und seinem Unternehmen G.A.S auf den Weg gemacht, einen Solarrahmenplan für den denkmalgerechten Ausbau von Solarenergie zu entwickeln. Coburg ist dank seiner hohen Dichte an Denkmälern eine der bayerischen Pilotstädte und das Landesamt für Denkmalpflege fördert rund 80 Prozent der Kosten des Vorhabens.

Von links nach rechts: Frau Weber (untere Denkmalschutzbehörde – Stadt Coburg); Frau Haas (Landesamt für Denkmalschutz); Frau Storm; Herr Prof. Dr. Georg Sahner (Büro G.A.S)

 „Unser Ziel ist es, Wege zu finden, um Photovoltaikanlagen auf Dächern zu installieren, ohne das historische Stadtbild zu beeinträchtigen“, erläutert Lea Storm von der Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Ein Ansatz könnte die Verwendung von speziellen, ziegelroten Photovoltaikanlagen sein, die sich optisch in die Dachlandschaft einfügen und somit kaum auffallen. Zudem wird darauf geachtet, dass die wesentlichen Sichtachsen in der Innenstadt, wie etwa der Blick von der Veste auf die malerische Altstadt, ungestört bleiben. Auch eine Installation anderer Anlagen außerhalb dieser Sichtachsen könnte eine Lösung sein.

Für die Erarbeitung des neuen Rahmenplans wird Prof. Dr. Sahner gemeinsam mit seinem Team die Dächer Coburgs intensiv untersuchen. Bereits in der Vergangenheit hat er analysiert, wo die wichtigsten Sichtachsen verlaufen und welche historischen Gebäudegruppen das Stadtbild prägen. „Die Untersuchung beschränkt sich jedoch nicht nur auf ästhetische Gesichtspunkte“, ergänzt Lea Storm. „Es muss auch geklärt werden, wie viel Strom auf einem bestimmten Dach erzeugt werden kann und ob der Standort generell für Photovoltaikanlagen geeignet ist.“  Wichtige Vorarbeit hat Coburg schon mit der Erstellung des Solarpotentialkatasters geleistet. Es zeigt wo in Coburg das Potenziel für die Nutzung von Solarenergie besonders groß.

Prof. Dr. Sahner und sein Unternehmen G.A.S können bereits auf einige Referenzen im denkmalgerechten Ausbau von Photovoltaik-Anlagen verweisen. Von ihnen stammt das Konzept für die Photovoltaik-Anlage für ein barockes Klostergebäude in der Würzburger Altstadt. Auf einer Dachfläche von 1530 Quadratmetern wurden rund 20.000 Solarziegel installiert. Die Ziegel fügen sich mit ihrem rot stimmig in das Gesamtbild ein, sind kaum zu erkennen und in der Lage, fast das gesamte Kloster mit Strom zu versorgen. „Wir sind schon gespannt auf die Zusammenarbeit mit G.A.S. und freuen uns darauf, solche Potenziale auch in Coburg aufzuzeigen. Das machen wir natürlich nicht alleine im stillen Kämmerlein. Ende dieses Jahres werden die Coburger*innen die Möglichkeit erhalten, sich zu beteiligen“, kündigt Lea Storm an.

Warum Solarenergie?

Solarenergie ist eine nachhaltige und umweltfreundliche Energiequelle, die unendlich verfügbar ist. Sie reduziert Treibhausgasemissionen und hilft, den Klimawandel zu bekämpfen. Durch die Nutzung von Solarenergie verringert sich die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, was zu mehr Energiesicherheit führt. Außerdem sinken langfristig die Stromkosten, und es werden neue Arbeitsplätze in der grünen Technologiebranche geschaffen. Die Installation von Solaranlagen ist fast überall möglich und erfordert wenig Wartung.

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