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Stadt Coburg

Stolperstein

Betty Friedmann, geb. Reichmannsdorfer

Inhalt

  1. Biographie
  2. Leben in Trabelsdorf
  3. Hochzeit und Umzug nach Coburg
  4. Wachsender Antisemitismus
  5. NS-Zeit
  6. Entrechtung und Zwangsarbeit
  7. Deportation und Ermordung
Verlegeort des Stolpersteins

Biographie

Stolperstein für Betty Friedmann (ki-bearbeitet)

Betty Friedmann kam am 13. August 1880 in Trabelsdorf (Königreich Bayern) zur Welt.[1] Ihr Vater Heinrich Reichmannsdorfer wurde am 20. Dezember 1848 in Trabelsdorf (Königreich Bayern), ihre Mutter Babette Reichmannsdorfer, geb. Kohn, am 1. Januar 1852 in Uehlfeld (Königreich Bayern) geboren.[2] Betty hatte sechs Geschwister, von denen vier das Erwachsenenalter erreichten:

  • Fanny Reichmannsdorfer (geboren am 27. Mai 1876 in Trabelsdorf, gestorben am 16.06.1876 in Trabelsdorf)[3]
  • Gustav Reichmannsdorfer (geboren am 2. Mai 1877 in Trabelsdorf, gestorben am 9.Mai 1877)[4]
  • Gustav Reichmannsdorfer (geboren am 5. Mai 1878 in Trabelsdorf)[5]
  • Fanny Reichmannsdorfer (geboren am 4. Mai 1879 in Trabelsdorf)[6]
  • Isidor Reichmannsdorfer (geboren am 10. April 1884 in Trabelsdorf)[7]
  • Herrmann Reichmannsdorfer (geboren am 30. Mai 1890 in Trabelsdorf)[8]

Leben in Trabelsdorf

Eine Ansiedlung von Juden in Trabelsdorf ist seit dem Jahr 1736 belegbar. Die jüdische Gemeinde verfügte während ihres Bestehens über keinen eigenen Friedhof. Die Verstorbenen wurden auf dem jüdischen Friedhof in Lisberg beigesetzt.[9] Spätestens ab dem Jahr 1800 ist eine Synagoge in Trabelsdorf belegt, die neben dem Betsaal auch einen Schulraum und eine Wohnung für den Kantor umfasste. Zwischen 1871 und 1875 wurde das Gebäude umfassend renoviert.[10] Von 1826 bis 1869 besuchten die jüdischen Kinder aus Trabelsdorf die Israelitische Schule im nahen Kolmsdorf. Nachdem dort 1869 keine Einwohner jüdischen Glaubens mehr lebten, richtete die Trabelsdorfer Kultusgemeinde eine eigene Religionsschule ein.[11] 1904 schloss sich die jüdische Gemeinde Trabelsdorf mit derjenigen in Lisberg zusammen, da in Lisberg nicht mehr genügend Mitglieder ansässig waren. 1907 erfolgte zudem der Zusammenschluss mit der jüdischen Gemeinde in Walsdorf.[12] Die Zahl der in Trabelsdorf lebenden jüdischen Einwohner erreichte Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Höchststand: Im Jahr 1840 wurden 80 Personen jüdischen Glaubens gezählt. In den folgenden Jahrzehnten ging ihre Zahl kontinuierlich zurück und lag 1910 bei nur noch 37 Personen.[13] Ursache für diesen Rückgang waren überregionale Entwicklungen: Die rechtliche Gleichstellung der Juden im 19. Jahrhundert sowie neue wirtschaftliche Perspektiven im Zuge der Industrialisierung veranlassten viele jüdische Familien, aus ländlichen Gegenden in größere Städte zu ziehen.[14] In Trabelsdorf besuchte Betty die jüdische Schule.

Hochzeit und Umzug nach Coburg

Wohnhaus der Familie Friedmann in der Ketschengasse

Am 23. Mai 1905 heiratete Betty den jüdischen Viehhändler Jakob Friedmann (Öffnet in einem neuen Tab).[16] Jakob Friedmann kam am 4. Februar 1876 in Autenhausen zur Welt.[16] Seine Eltern waren Moses Friedmann und Minna Friedmann, geb. Stern.[17] Nach der Eheschließung zog Betti zu ihrem Ehemann nach Coburg, wo dieser ein Viehhandelsgeschäft in der Leopoldstraße 14 betrieb.[18] Am 14. Februar 1906 wurde das einzige Kind des Ehepaars geboren, ein Sohn namens Martin.[19] Im Juni 1907 verlegte die Familie ihren Wohnsitz in die Ketschengasse 28.[20] Ab etwa 1911 litt Betty an einer schweren Lungenerkrankung, die eine medizinische Behandlung in einem Sanatorium erforderlich machte.[21] Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 traf die Familie hart. Jakob Friedmann wurde zum Kriegsdienst in der deutschen Armee eingezogen und diente bis zum Waffenstillstand im Jahr 1918. Während dieser Zeit musste Betty, weiterhin gesundheitlich stark beeinträchtigt, allein für den Sohn und den Haushalt sorgen – unter den erschwerten Bedingungen der Kriegsjahre mit anhaltender Versorgungsunsicherheit. Das Viehgeschäft ruhte während Jakobs Abwesenheit weitgehend, was zu erheblichen finanziellen Belastungen führte. Die fehlenden Einnahmen und das zunehmend schwindende Vermögen machten eine fortgesetzte medizinische Behandlung von Bettys Lungenerkrankung unmöglich.[22]

Wachsender Antisemitismus

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges änderte sich das Leben für Juden in Coburg fast schlagartig. Viele Coburger machten sie für die Niederlage und das daraus resultierende wirtschaftliche und politische Chaos verantwortlich. So waren es zunächst Flugblätter, Zeitungsartikel, Plakate und Vorträge, die ab 1919 gegen die vermeintlichen Schuldigen für die Misere hetzten. Zusammen mit dem frühen Aufstieg des Nationalsozialismus in der Vestestadt bildete dies die Basis für die späteren Gewalttaten gegen die jüdische Bevölkerung.[23] 

Im Sommer 1920 behaupteten mehrere Autoren in der "Coburger Zeitung", Juden würden bei der Lebensmittelversorgung bevorzugt. Betroffen war auch Betty Friedmann. Aufgrund einer ärztlich diagnostizierten chronischen Bronchitis, an der sie seit 1915 litt, erhielt Betty auf Verordnung des jüdischen Arztes Dr. Alfred Masur (Öffnet in einem neuen Tab) einen Zuschlag für Milch und Butter. In der Zeitung wurde der medizinische Befund jedoch öffentlich infrage gestellt. Die Verfasser unterstellten dem Arzt, das Attest allein zum Vorteil einer „Glaubensgenossin“ ausgestellt zu haben. Es wurde weiter behauptet, christlichen Patienten würde ein vergleichbarer Zusatz bei ähnlicher Erkrankung verweigert. In einem veröffentlichten Leserbrief hieß es: 

„Vor einiger Zeit brachte die ´Coburger Zeitung´ […] eine Zuschrift […], worin berichtet wurde, dass Frau Friedmann, Ketschengasse, in einem hiesigen Geschäft auf 4 Zusatzmarken gute Butter unter Zurückweisung von Margarine bezogen habe. Bis heute ist die Genannte noch nicht in der Lage gewesen, eine Erklärung darüber abzugeben, wie sin den Besitz von 4 Zusatzmarken gelange. Na, vielleicht ist diese Frau schwer lungenleidend und bedarf der Butter nötiger als andere!“[24] 

Jakob Friedmann reagierte öffentlich auf die Vorwürfe. In einem Beitrag in der "Coburger Zeitung" schrieb er: 

„Von 1914 bis zur Revolution war ich ununterbrochen trotz meiner 45 Jahre im Schützengraben (nicht in der Etappe). […] Die Bevorzugung, die die Juden in Coburg genießen, besteht nur darin, daß sie von allen möglichen Leuten mit Schmutz beworfen werden, die besser vor ihrer eigenen Tür kehrten.“[25]

NS-Zeit

Betty Friedmann (ki-bearbeitet)

Nach der Machtübernahme Hitlers am 30. Januar 1933 verloren die Nationalsozialisten in Coburg keine Zeit, um mit den sogenannten „Feinden der Bewegung“ abzurechnen. Im März 1933 wurde Jakob Friedmann von Mitgliedern der SA, die zu „Not-Polizisten“ von der Stadt ernannt und als Unterstützung für die reguläre Stadtpolizei eingesetzt worden waren, festgenommen und in sogenannte Schutzhaft genommen – eine willkürliche, repressive Praxis ohne rechtliche Grundlage.[26] Jakob Friedmann wurde in die „Prügelstube“ im Polizeigebäude an der Rosengasse gebracht, einem Ort der Einschüchterung und physischen Gewalt. In der Nacht vom 25. auf den 26. März erlitt er schwere Misshandlungen, deren Spuren ihn zeitlebens begleiteten.[27]

Nach 1935 intensivierten die Nationalsozialisten ihre Kampagne gegen jüdische Viehhändler, um diese systematisch aus der Wirtschaft zu verdrängen, womit sie die ökonomische Existenz von Bettys Familie bedrohten und schließlich zerstörten.[28] Oberbürgermeister Schmidt ordnete am 21. August 1935  das Polizeiamt Coburg an, die Gewerbe-Legitimationskarten der jüdischen Viehhändler „zwecks Überprüfung“ einzuziehen – ein Mittel zur Verhinderung ihrer Geschäftstätigkeit, obwohl es keinerlei gesetzliche Grundlage dafür gab.[29] Am 22. Oktober 1935 erklärte das Polizeiamt Coburg sechs der neun eingezogenen Legitimationskarten für beschlagnahmt. Jakob Friedmann gehörte zu den drei jüdischen Viehhändlern (außerdem Meyer Levenbach (Öffnet in einem neuen Tab) und Nathan Wertheimer (Öffnet in einem neuen Tab)), die ihre Betriebe unter schikanösen Kontrollen weiterführen durften. Bei den geringsten Verstößen drohte die Schließung des Betriebes oder eine „Inschutzhaftnahme“.[30]  Obwohl Jakob Friedmann somit zunächst seine Tätigkeiten als Viehhändler fortsetzten durfte, verschlechterte sich sein Gesundheitszustand infolge der schwereren Misshandlungen im März 1933 so sehr, dass er im Verlauf des Jahres 1936 seine Geschäftstätigkeit weitgehend einstellen und schließlich aufgeben musste.[31] 

Knapp ein Jahr später, im Oktober 1937 gelang es Bettys Sohn Martin Friedmann erfolgreich, in die Vereinigten Staaten zu emigrieren. Er bestieg am 9. Oktober in Rotterdamn die S.S. „Statendam“ und erreichte am 16. Oktober New York. Die Emigration ermöglicht hatte sein Onkel Samuel Friedmann, der als Kaufmann in der Metropole arbeitete und als „Affidavit“ bürgte.[32]

Entrechtung und Zwangsarbeit

Die Aufgabe des Viehhandels verschärfte die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage von Betty und Jakob Friedmann erheblich. Zugleich führte die zunehmende Radikalisierung der rassenpolitischen Politik im NS-Staat zur systematischen Ausgrenzung der jüdischen Bürger von der sogenannten „Volksgemeinschaft“. Wie viele andere jüdische Familien suchten Betty und Jakob Schutz und Beistand zunächst bei Angehörigen des Glaubens- und Verwandtenkreises. Im September 1938 zogen sie in die Wohnung Ketschengasse 6 um, wo der Manufakturwarenladen „Gebrüder Gutmann“ unter der Leitung von Simon Rothschild (Öffnet in einem neuen Tab) betrieben wurde.[33] Solche Wohnansammlungen jüdischer Personen – noch vor der unumkehrbaren antijüdischen Gesetzgebung – waren keine freie Entscheidung, sondern die Folge gezielter Zwangsmaßnahmen. 

Ein einschneidendes Ereignis für die Familie war die Reichspogromnacht vom 9. November 1938. Betty Friedmann und ihr Ehemann Jakob wurden gemeinsam mit den anderen jüdischen Einwohnern am 10. November 1938 durch die Straßen Coburgs getrieben und auf dem Marktplatz an den Pranger gestellt.[34]

Spätestens im Verlauf des Jahres 1939 wurden in Coburg sogenannte „Ghetto“ – oder „Judenhäuser“ eingerichtet, um die in der Stad verbliebenen jüdischen Bewohner zusammenzulegen. Diese Häuser dienten der gezielten sozialen Isolation und staatlichen Kontrolle jüdischer Menschen. Sie waren ein weiteres Instrument der Entrechtung und markierten eine Zwischenstufe auf dem Weg zur systematischen Deportation Die Stadtverwaltung nutzte das Gebäude in der Ketschengasse 6 als eines dieser „Ghettohäuser“. Die Bewohner lebten dort unter beengten und schlechten Bedingungen.[35]

Am 23. Juli 1941 verstarb Jakob Friedmann.[36] Betty blieb alleine ohne Verwandte in Coburg zurück. In seinem Testament vom 24. Februar 1941 hatte Jakob ihr sein gesamtes Vermögen und Eigentum im Wert von 1.645 Reichsmark als Alleinerbin hinterlassen.[37] Nur wenige Monate später, am 3. November 1941, wurde Betty zur Zwangsarbeit in den Porzellanfabriken Griesbach und Creidlitz verpflichtet.[38]

Deportation und Ermordung

Meldekarte von Jakob und Betty Friedmann

Am 24. April 1942 wurde Betty Friedmann gemeinsam mit vier weiteren Personen mit der Eisenbahn nach Bamberg gebracht.[39] Diese Deportation fand im Kontext der ab 1941 einsetzenden systematischen Vernichtungspolitik gegenüber den europäischen Juden statt. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 und der sukzessiven Radikalisierung der antisemitischen Gewaltpolitik begannen die nationalsozialistischen Behörden, jüdische Bürgerinnen und Bürger aus dem Deutschen Reich systematisch in die besetzten Ostgebiete zu deportieren. Eine juristische Grundlage bildete unter anderem das Ausreiseverbot für Juden vom 23. Oktober 1941 sowie eine Anordnung vom 4. November 1941, die die Vorbereitung entsprechender Transporte regelte.[40]

Von Bamberg aus erfolgte am 25. April 1942 die Weiterfahrt mit dem Deportationszug DA 49 in Richtung Generalgouvernement, einem von NS-Deutschland verwalteten Gebiet im besetzten Polen. Ziel war der Ort Krasnystaw bei Lublin. Die etwa 955 Deportierten dieses Transports mussten für die Fahrt eine Gebühr von 60 Reichsmark entrichten – ein Hinweis auf die ökonomische Ausnutzung der Verfolgten selbst im Prozess ihrer Deportation. Krasnystaw war jedoch nicht das endgültige Ziel des Transports, sondern fungierte als Zwischenstation. Am 28. April 1942 wurden die Deportierten in das etwa 17 Kilometer entfernte Transitghetto Kraśniczyn überführt. Berichten zufolge erfolgte dieser Abschnitt zu Fuß und unter schwierigen Bedingungen.[41] Das letzte Stück der Strecke – 17 Kilometer - mussten die Deportierten zu Fuß zurücklegen. Falls Betti Friedmann die Strapazen des Transports überlebte, erreichte sie am 28. April 1942 das Ghetto Kraśniczyn.[42] Am 6. Juni 1942 wurden alle noch lebenden Gefangenen – darunter auch Betti, sofern sie zu diesem Zeitpunkt noch am Leben war – in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort ermordet.[43] 

In der Einwohnermeldekartei Coburgs wurde die Deportation von von Betty Friedmann in der für die NS-Bürokratie typischen verschleiernden Sprache vermerkt: „Ausgewandert unbekannt wohin“.[44] Solche Formulierungen waren Teil einer gezielten Tarnsprache, die dazu diente, den tatsächlichen Charakter der Deportationen zu verschleiern – sowohl nach außen hin als auch innerhalb der Verwaltung.

Gemäß der Elften Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 25. November 1941 verloren Jüdinnen und Juden beim „Verlassen des Reichsgebiets“ automatisch ihre deutsche Staatsangehörigkeit. Gleichzeitig wurde ihr gesamtes Vermögen zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen. Die Enteignung erfolgte in enger Abstimmung mit der Gestapo, den Finanzbehörden sowie den örtlichen Stadtverwaltungen.[45] Am 16. Juni 1942 erklärten die Behörden das Vermögen von Betty Friedmann für „verfallen“. Als Begründung wurde vermerkt: „Abgeschoben am 25.4.1942 ins Ausland bzw. nach Theresienstadt, Vermögen verfallen bzw. eingezogen“. Die Nennung eines falschen Deportationsorts diente der bewussten Verschleierung der tatsächlichen Deportationsziele und der damit verbundenen Vernichtungsabsicht. Der materielle Besitz Betty Friedmanns wurde vom Staat beschlagnahmt. Die Summe belief sich auf 3.780,51 Reichsmark.[46]

Grab- und Gedenkstein des Ehepaars Friedmann auf dem jüdischen Friedhof (ki-bearbeitet)

Quellen- und Literaturverzeichnis

[1]   VG Lisberg: Standesamt, Geburtsregistereintrag Betty Reichmannsdorfer vom 14. August 1880; Siehe auch: Horn, Christa: Gedenkbuch für die jüdische Bevölkerung in den ehemaligen Gemeinden Trabelsdorf und Lisberg, Heimatkundliche Blätter der Gemeinde Lisberg, Vol.1, Lisberg 2019, S.251.

[2]   VG Lisberg: Standesamt, Heiratsregistereintrag Heinrich Reichmannsdorfer – Babette Kohn 1876.

[3]   VG Lisberg: Standesamt, Geburtsregistereintrag Fanny Reichmannsdorfer vom 29. Mai 1876; Siehe auch: VG Lisberg: Standesamt, Sterberegistereintrag Fanny Reichmannsdorfer vom 18. Juni 1876.

[4]   VG Lisberg: Standesamt, Geburtsregistereintrag Gustav Reichmannsdorfer vom 6. Mai 1877; Siehe auch: VG Lisberg: Standesamt, Sterberegistereintrag Gustav Reichmannsdorfer vom 10. Mai 1877.

[5]   VG Lisberg: Standesamt, Geburtsregistereintrag Gustav Reichmannsdorfer vom 9. Mai 1878; Siehe auch: Horn: Gedenkbuch, S.87.

[6]   VG Lisberg: Standesamt, Geburtsregistereintrag Fanny Reichmannsdorfer vom 7. Mai 1879; Siehe auch: Horn: Gedenkbuch, S.249.

[7]   VG Lisberg: Standesamt, Geburtsregistereintrag Isidor Reichmannsdorfer vom 13. April 1884; Siehe auch: Horn: Gedenkbuch, S.255.

[8]   VG Lisberg: Standesamt, Geburtsregistereintrag Herrmann Reichmannsdorfer vom 2. Juni 1890; Siehe auch: Horn: Gedenkbuch, S.259.

[9]   Haas, Hans-Christof: Trabelsdorf, in: Wolfgang Kraus, Berndt Hamm et Meier Schwarz (Hrsg.): Mehr als Steine… . Synagogen-Gedenkband Bayern, Bd.1 Oberfranken, Oberpfalz, Niederbayern, Oberbayern et Schwaben, Lindenberg im Allgäu 2007, S.209-213, hier S.209.

[10]  Krzywinski, Ulrike: Trabelsdorf, in: Klaus Guth (Hrsg.): Jüdische Landgemeinden in Oberfranken (1800 – 1942). Ein historisch-topographisches Handbuch (Landjudentum in Oberfranken, 1), Bamberg 1988, S.301-308, hier S.305; Siehe auch: Schwierz, Israel: Steinerne Zeugnisse jüdisches Lebens in Bayern. Eine Dokumentation, München 1988, S.222.

[11]  Haas: Trabelsdorf, S.210; Siehe auch: Krzywinski: Trabelsdorf, S.302.

[12]  Krzywinski: Trabelsdorf, S.302; Siehe auch: Guth, Klaus: Lisberg, in: Klaus Guth (Hrsg.): Jüdische Landgemeinden in Oberfranken (1800 – 1942). Ein historisch-topographisches Handbuch (Landjudentum in Oberfranken, 1), Bamberg 1988, S.228-236, hier S.231; Siehe auch: Guth, Klaus: Walsdorf, in: Klaus Guth (Hrsg.): Jüdische Landgemeinden in Oberfranken (1800 – 1942). Ein historisch-topographisches Handbuch (Landjudentum in Oberfranken, 1), Bamberg 1988, S.332-342, hier S.335.

[13]  Krzywinski: Trabelsdorf, S.304; Siehe auch: Ophir, Baruch Z. et Falk Wiesmann (Hrsg.): Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung, München, Wien 1979, S.150.

[14]  Haas: Trabelsdorf, S.211.

[15]  Stadtarchiv Coburg: Sterbebucheintrag Jakob Friedmann, 13.01.03._1941_0327.

[16]  Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Friedmann, Jakob und Betty.

[17]  Stadtarchiv Coburg: Sterbebucheintrag Jakob Friedmann, 13.01.03._1941_0327.

[18]  Staatsarchiv Coburg: AG Co. 41922, fol.2: Niederschrift in der Nachlaßsache Israel Jakob Friedmann vom 12. August 1941; Siehe auch: Adreß-Buch für die Herzogliche Residenzstadt Coburg 1907, Coburg [1907], S.21, S.108.

[19]  „Regierungs-Blatt für das Herzogthum Coburg“ vom 21. Februar 1906; Siehe auch: Staatsarchiv Coburg: AG Co. 41922, fol.2. Niederschrift in der Nachlaßsache Israel Jakob Friedmann vom 12. August 1941.

[20]  Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Friedmann, Jakob und Betty.

[21]  „Coburger Zeitung“ vom 26. August 1920.

[22]  Ebd.; Zur Ernährungslage in Coburg siehe.: Hambrecht, Rainer: Zwischen Bayern und Thüringen – Coburg von 1900 bis 1945, in: Michael Henker et Evamaria Brockhoff (Hrsg.): Ein Herzogtum und viele Kronen. Coburg in Bayern und Europa. Aufsätze zur Landesausstellung 1997 des Hauses der Bayerischen Geschichte und der Kunstsammlung der Veste Coburg in Zusammenarbeit mit der Stiftung der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha’schen Familie und der Stadt Coburg (= Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Nr. 35), Augsburg 1997, S. 186-196, hier S.188.

[23]  Zusammenfassung bei Fromm, Coburger Juden.

[24]  „Coburger Zeitung“ vom 18. August 1920; Siehe auch: „Coburger Zeitung“ vom 21. August 1920.

[25]  „Coburger Zeitung“ vom 26. August 1920.

[26]  Fromm: Der Antisemitismus, S.60f.,65; Die Anzahl von 150 Inhaftierten deckt sich nicht mit dem Verzeichnis im Stadtarchiv über der z. Z. in Schutzhaft (Herberge) befindlichen Personen. Diese listet 184 Personen auf, siehe hierzu: Stadtarchiv Coburg: A 7864 fol. 82-89.

[27]  Fromm: Der Antisemitismus, S.65

[28]  Karl, Eva: „Coburg voran!“. Mechanismen der Macht – Herrschen und Leben in der „ersten nationalsozialistischen Stadt Deutschlands“, Regensburg 2025, S.584-591; Siehe auch: Fromm: Antisemitismus, S.103-108.

[29]  Stadtarchiv Coburg: A 10 396, fol.19v: Aktennotiz des Polizeiamts Coburgs vom 22. August 1915; Siehe auch: Karl: „Coburg voran!“, S.585.

[30]  Stadtarchiv Coburg: A 10396 fol.31f./35: Aktennotiz des Polizeikommissar Oberender vom 22. Oktober 1935; Siehe auch: Karl: „Coburg voran!“, S.586f.

[31]  Stadtarchiv Coburg: A 10396 unfol.: Aktennotiz Polizeikommissar Oberender vom 20. November 1936; Siehe auch: Karl: „Coburg voran!“, S.588; Mit der „Verordnung über den Handel mit Vieh“ vom 25. Januar 1937 kam es schließlich faktisch zu einem Berufsverbot für jüdische Viehhändler. Eine Zulassung sollte „im Fall der persönlichen und sachlichen Eignung des Betriebsinhabers“ gewährt werden. Gleichzeitig könnte einem Viehhandelsbetrieb, dessen Eigentümer nicht über die genannten Eignungen verfügte, die Zulassung bis zum 31. Dezember 1937 entzogen werden, siehe hierzu: RGBl, I 1937, S.28f.

[32]  The National Archives in Washington, DC; Washington, DC, USA; Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957; Mikrofilm-Seriennummer oder NAID: T715; Titel der Aufzeichnungsgruppe (RG, Record Group): Records of the Immigration and Naturalization Service, 1787-2004; RG: 85; Siehe auch: Staatsarchiv Coburg: AG Co. 31115, unfol.; Siehe auch: Horn: Gedenkbuch, S.252.

[33]  Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Friedmann, Jakob und Betty; Siehe auch: Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Rothschild, Simon und Berta; Siehe auch: Adreß-Buch der Stadt Coburg mit den Städten Neustadt b. Cbg. Und Rodach sowie 152 Landorten des ehemaligen Herzogtums Coburg Ausgabe 1937, Coburg [1937], S.145; Siehe auch: Karl: „Coburg voran!“, S.617.

[34]  Fromm: Antisemitismus, S.96-102.

[35]  Boseckert, Christian et Norbert Klüglein: „Die Ghettohäuser von Coburg“, in: Neue Presse Coburg vom 6. Mai 2024; Siehe auch: Fromm: Antisemitismus, S.126f. Die Angabe von Fromm, das Haus der Ketschengasse 6, welches als „Ghettohaus“ genutzt wurde, sei im Besitz von Jakob Friedmann gewesen, ist nicht korrekt. Das Grundstück gehörte dem jüdischen Kaufmann Simon Rothschild, siehe hierzu: Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Rothschild, Simon und Berta; Siehe auch: Karl: „Coburg voran!“, S.617. Als Grundlage für die Einrichtung von „Ghettohäusern“ fungierte das Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden vom 30. April 1939: „Juden genießen gegenüber einem nichtjüdischen Vermieter keinen gesetzlichen Mieterschutz, wenn der Vermieter durch eine Bescheinigung der Gemeindebehörde nachweist, daß die anderweitige Unterbringung des Mieters gesichert ist. […] Ein Jude hat in ihm gehörigen oder ihm von einem Juden vermieteten Wohnräumen auf Verlangen der Gemeindebehörde andere Juden als Mieter oder Untermieter aufzunehmen. […].“ Gesetzestext bei: Walk: Sonderrecht, S.292.

[36]  Stadtarchiv Coburg: Sterbebucheintrag Jakob Friedmann, 13.01.03._1941_0327; Siehe auch: Staatsarchiv Coburg: 41922 AG Co, fol.2.: Niederschrift in der Nachlaßsache Israel Jakob Friedmann vom 12. August 1941. 

[37]  Staatsarchiv Coburg:AG Co. 41922,  fol. 3: Testament Friedmann, Israel Jakob; Siehe auch:  Staatsarchiv Coburg:AG Co. 41922, fol.4f.: Niederschrift in der Nachlaßsache Israel Jakob Friedmann vom 12. August 1941. 

[38]  Fromm: Antisemitismus, S.126f.; Siehe auch: Porzellanfabrik Cortendorf, Julius Griesbach. Liste aller ärztlichen und gesundheitsbehördlichen Aufzeichnungen, in: Arolsen Archives: (https://collections.arolsen-archives.org/en/document/69862715 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 21.03.2025; Siehe auch: Stadtarchiv Coburg: A 8521_2 fol.301.

[39]  Fromm: Antisemitismus, S.136f

[40]  Geheimer Erlass des Reichssicherheitshauptamts vom 23.10.1941: „[Verbot der Auswanderung von Juden]: Die Auswanderung Juden aus Deutschland ist ausnahmslos für die Dauer des Krieges verboten.“ Gesetzestext bei: Walk: Sonderrecht, S.353; Schreiben des Reichsministeriums für Finanzen vom 4.11.1941: „Abschiebung von Juden: Juden, die nicht in volkswirtschaftlich wichtigen Betrieben beschäftigt sind, werden in den nächsten Monaten in die Ostgebiete abgeschoben. Das Vermögen der abzuschiebenden Juden wir zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen, außer 100 RM und 50 kg Gepäck je Person. […]“. Gesetzestext bei: Walk: Sonderrecht, S.354.

[41]  Staatsarchiv Würzburg, Gestapo 18876, fol. 254, 265, 280, 282; Siehe auch: Fromm, Coburger Juden ²2001, S. 133; Siehe auch: Alfred Gottwaldt / Diana Schulle, Die „Judendeportationen aus dem Deutschen Reich 1941-1945. Eine kommentierte Chronologie, Wiesbaden 2005, S.200f.

[42]  Staatsarchiv Würzburg, Gestapo 18876, fol. 254, 265, 280, 282; Siehe auch: Fromm: Antisemitismus, S.136f.; Siehe auch: Gottwaldt, Alfred et Diana Schulle: Die „Judendeportationen aus dem Deutschen Reich 1941-1945. Eine kommentierte Chronologie, Wiesbaden 2005, S.200f.

[43]  Schott, Herbert: Wege in die Vernichtung. Die Deportation der Juden aus Mainfranken 1941-1943, München 2003, S.137f.; Siehe auch: Horn: Gedenkbuch, S.253.

[44]  Stadtarchiv Coburg: Einwohnermeldekarte Friedmann, Jakob und Betty.

[45]  XI. VO zum Reichsbürgergesetz vom 25.11.1941: §2: „Ein Jude verliert die deutsche Staatsangehörigkeit, a) wenn er beim Inkrafttreten dieser Verordnung seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland hat, mit dem Inkrafttreten der Verordnung, b) wenn er seinen gewöhnlichen Aufenthalt später im Ausland nimmt, mit der Verlegung des gewöhnlichen Aufenthalts ins Ausland.“ §3: „Das Vermögen der Juden […] verfällt mit dem Verlust der Staatsangehörigkeit dem Reich.“ Gesetzestext bei: Walk: Sonderrecht, S.357.; Siehe auch: RGBl, I 1941, S.722-724.

[46]  Staatsarchiv Coburg: Finanzamt 248; Siehe auch: Horn: Gedenkbuch, S.253.

Patenschaft

Die Patenschaft über den Stolperstein von Betty Friedmann hat die Reservistenkameradschaft Coburg übernommen.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Coburg
  • Christian Boseckert
  • Privatbesitz
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