Geboren
Gestorben
Wohnorte
Letzter Freiwilliger Wohnort
Orte der Verfolgung
Verlegedatum
Biographie
Julius Klein kam am 4. August 1876 in Bamberg (Königreich Bayern) zur Welt.[1] Sein Vater Benno Benjamin Klein wurde am 11. März 1847 in Memmelsdorf in Unterfranken (Königreich Bayern), seine Mutter Charlotte Klein, geb. Ballin, am 22. Februar 1851 in Heidingsfeld (Königreich Bayern) geboren.[2] Julius hatte drei Geschwister[3]:
- Sofie Klein (geboren am 9. Januar 1875 in Bamberg)
- Hedwig Klein (geboren am 4. Oktober 1879 in Bamberg)
- Leonhard Klein (Öffnet in einem neuen Tab) (geboren am 5. April 1886 in Bamberg)
Jugendjahre in Bamberg
Die jüdische Gemeinde in Bamberg besaß eine über tausendjährige, von Höhen und Tiefen geprägte Geschichte, die eng mit der Historie des Fürstbistums und der Stadt verknüpft war. Die ersten jüdischen Zuwanderer kamen vermutlich bereits um 1007 nach Bamberg. Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts existierte eine organisierte Gemeinde, die mit ihrer Talmudschule zu den bedeutendsten in Deutschland zählte. Das Zentrum der Gemeinde war der „Judenhof“, in dem sich eine um 1220 erbaute Synagoge, Gemeinderäume, eine Schule und möglicherweise ein rituelles Tauchbad befanden.[4] Die Gemeinde wurde 1298 während der „Rindfleisch-Verfolgung“ vernichtet Dabei kamen über 120 Gemeindemitglieder ums Leben. In den 1470er Jahren wurden die Bamberger Juden erneut vertrieben. Viele von ihnen fanden Schutz in den Markgrafentümern Ansbach und Bayreuth.[5] Bis Mitte des 17. Jahrhunderts lebten dann nur noch etwa zehn jüdische Familien in Bamberg. Im 19. Jahrhundert wuchs die Gemeinde durch den Zuzug von Landjuden und die Lockerung rechtlicher Einschränkungen. Vor allem ab 1868 mit der Gewerbefreiheit in Bayern stieg die jüdische Bevölkerung durch ihre Beteiligung an wirtschaftlich bedeutenden Branchen wie dem Hopfenhandel und der Textilindustrie. Während einige jüdische Familien zum wohlhabenden Großbürgertum der Stadt gehörten, lebten viele zugewanderte „Ostjuden“ in ärmeren Verhältnissen und waren gesellschaftlich isoliert. Die erste bekannte Synagoge wurde nach den Pestpogromen in eine christliche Kapelle umgewandelt. Danach entstanden weitere jüdische Gotteshäuser und auch ein eigener Friedhof. Zahlenmäßig erreichte die jüdische Gemeinde im Jahr 1880 mit 1269 Personen (3,2 Prozent der Bevölkerung) ihren Höhepunkt. Sie sank bis 1925 auf ca. 970 Personen ab.[6] Schon in dieser Zeit war die Gemeinde antisemitischen Angriffen ausgesetzt[7], welche teilweise durch wirtschaftliche Vorurteile genährt wurden. Aus diesem Grund verließen wohl auch viele Bamberger Juden schon in der Kaiserzeit und der Weimarer Republik die Stadt, obwohl sich Teile der in Bamberg einflussreichen katholischen Kirche und die politisch bedeutende Zentrumspartei von der Hetze distanzierten.[8]
In diesem Umfeld wuchs auch Julius Klein auf. Sein Vater arbeitete als Hopfenhändler und bestritt damit auch den Familienunterhalt.[9] Julius selbst besuchte in Bamberg die Schule und feierte vermutlich im Jahr 1889 in der dortigen Synagoge seine Bar Mitzwa.
Lehrjahre und Umzug nach Coburg
Julius Klein ergriff den Beruf des Kaufmanns.[10] Seine Ausbildung absolvierte er bei Woldemar Kittel in Coburg.[11] Dieser hatte im Dezember 1884 eine „Glas- und Porzellanwarenhandlung in der Kreuzwehrstraße 5 gegründet.[12] Am 14. April bestand Julius Klein die Abschlussprüfung an der Handelsfachschule in Coburg mit der Note „gut“.[13] Wo er sich die darauffolgenden Jahre aufhielt, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich kehrte er im Verlauf des Jahres 1902 nach Coburg zurück. Dort wohnte er zunächst in der Seifartshofstraße 7.[14] 1906 gründete er in der Vestestadt ein „Geschäft der keramisch-technischen Industrie“ in der Adamistraße 7.[15] Das Unternehmen entwickelte sich erfolgreich. Wurde die Firma „Julius Klein“ im Adressbuch Coburgs 1909 noch mit „Exportgeschäft keramisch-technischer Apparate“ beschrieben[16], fand sich 1911 die Titulierung „Fabrikation keramisch-technischer-Montage-Artikel“.[17] Am 6. Juli 1914 genehmigten die Coburger Stadtverordneten Julius Klein den Erwerb eines 50 bis 60 Quadratmetern großen Grundstücks am Kanonenweg.[18] Im November desselben Jahres erhielt er die Genehmigung zum Kauf einer weiteren Fläche von 150 Quadratmetern. Diese Erweiterungen dienten dem Ausbau seiner Produktionsanlagen.[19]
Das Unternehmen prosperierte nicht nur wirtschaftlich, sondern war auch in der Forschung innovativ tätig. So berichteten die „Coburger Zeitung“ wiederholt über angemeldete Patente. So meldete die Firma beispielsweise im Jahr 1912 ein Patent für „Isolierende Tülle aus keramischer Masse, gekennzeichnet durch ein sich im Innern befindliches Gewebe“ oder 1931 einen „transparenten Deckel mit farbiger Umrahmung“ an.[20]
Im April 1911 verlobte sich Julius Klein mit Klara Oettinger in München.[21] Klara Oettinger (Öffnet in einem neuen Tab) war ebenfalls Jüdin und wurde am 13. September 1888 in Zürich (Schweiz) geboren.[22] Ihre Eltern waren Ephraim Oettinger, geboren am 12. Dezember 1850 in Pflaumloch (Königreich Württemberg) und Regina Oettinger, geb. Bach, die am 2. September 1865 in Fischach bei Augsburg (Königreich Bayern) zur Welt kam. Die Familie war etwa 1901 nach München gekommen und lebte in der Arcostraße.[23] Seinen Schwiegervater lernte Julius Klein nie persönlich kennen, da dieser bereits am 6. April 1903 im Alter von 52 Jahren verstorben war.[24] Nach der Hochzeit am 6. Juni 1911 in München zog Klara Klein zu ihrem Ehemann nach Coburg.[25] Am 16. November 1912 wurde dort ihr gemeinsamer Sohn Hans (Öffnet in einem neuen Tab) geboren.[26] Julius Klein beteiligte sich am gesellschaftlichen Leben Coburgs unter anderem als passives Mitglied des Coburger Sängerkranzes.[27]
Während des Ersten Weltkrieges zeigte Julius Klein seinen Patriotismus durch mehrere großzügige Spenden an das Rote Kreuz sowie an kriegsfinanzierenden Sammlungen wie der „Ludendorff-Spende“.[28] Er selbst diente aktiv als Soldat und wurde im Juni 1917 mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet.[29]
Wachsender Antisemitismus
Im Jahr 1920 kam Leonhard Klein, der Bruder von Julius Klein, nach Coburg und trat als Gesellschafter in das Unternehmen seines Bruders ein. Diese Zusammenarbeit bestand bis Ende des Jahres 1923.[30] Mit der Kriegsniederlage und dem politischen Umsturz hatte sich jedoch das Leben für Juden in Coburg fast schlagartig verändert. Viele Coburger machten sie für die Niederlage und das daraus resultierende wirtschaftliche und politische Chaos verantwortlich. So waren es zunächst Flugblätter, Zeitungsartikel, Plakate und Vorträge, die ab 1919 gegen die vermeintlichen Schuldigen für die Misere hetzten. Zusammen mit dem frühen Aufstieg des Nationalsozialismus in der Vestestadt bildete dies die Basis für die späteren Gewalttaten gegen die jüdische Bevölkerung.[31] Ob Julius Klein und seine Familie bereits hier Opfer nationalsozialistischer Hetze wurden, ist nicht belegt.
Seit April 1929 führte Julius Klein gemeinsam mit dem Chemiker Alfred Sadler ein Handelsunternehmen für keramisch-technische Isolierartikel. Zum Jahreswechsel 1932/33 schied Julius Klein aus dem Unternehmen aus, das fortan unter dem Namen von Alfred Sadler als dessen Alleininhaber weitergeführt wurde.[32] Bereits am 27. Dezember 1932 hatte Julius Klein ein neues Gewerbe angemeldet. Er eröffnete eine Porzellangroßhandlung in der Callenberger Straße 18, wohin die Familie bereits im November desselben Jahres auch ihren Wohnsitz verlegt hatte.[33]
NS-Zeit
Nach der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 blieben Julius Klein und seine Familie zunächst von persönlichen Schikanen und Repressalien verschont. Am 16. Februar 1935 übergab Julius Klein seinem Sohn Hans, der nach seiner Schulzeit eine Lehre als Kaufmann erfolgreich abgeschlossen hatte[34], das Geschäft. Die Firma führte nun den Namen „Klein & Co.“. Julius Klein schied jedoch nicht gänzlich aus dem Unternehmen aus. Als Kommanditist war er weiterhin mit einer Einlage von 5.043 Reichsmark beteiligt und somit wirtschaftlich in das Unternehmen eingebunden.[35]
Mit der Einführung der Nürnberger Gesetze 1935 erreichte die Diskriminierung einen neuen Höhepunkt. Diese Gesetze definierten Juden rechtlich als "Staatsangehörige zweiten Ranges" und schufen die Grundlage für weitere antijüdische Maßnahmen.[36] Die zunehmenden Repressalien und die zunehmend unsichere Lebenssituation veranlassten Hans Klein im Oktober 1937 zur Emigration nach Kolumbien.[37] Die Geschäftsführung über nahm seine Mutter Klara.[38] Warum Julius und Klara Klein selbst keine Emigration gelang, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit feststellen. Möglicherweise verhinderten finanzielle Einschränkungen oder ihr fortgeschrittenes Alter eine Ausreise.
Mit dem Jahreswechsel 1937/38 verschärfte sich der Druck auf jüdische Geschäftsinhaber deutlich. Die NS-Regierung sowie kommunale Stellen forcierten die sogenannte „Arisierung“, d. h. die Enteignung und Überführung jüdischer Unternehmen in „arische“ Hände. Eine zentrale Maßnahme war die Verordnung „über die Anmeldung des Vermögens von Juden“ vom 26. April 1938, die es dem NS-Staat ermöglichte, jüdisches Eigentum systematisch zu erfassen und für die Enteignung vorzubereiten.[39] In einem Schreiben vom 16. Mai 1938 forderte der Kreiswirtschaftsberater im Gau Bayerische Ostmark den Oberbürgermeister der Stadt Coburg auf, alle geplanten „Arisierungen“ im Stadtgebiet zu melden. Wörtlich hieß es darin: „alle Arisierungspläne im Kreisgebiet Coburg […] mir mitzuteilen […].Das Ziel aller zuständigen Stellen muß die raschmöglichste und planmäßige Ausschaltung der Juden in der Wirtschaft des Gaues Bayerische Ostmark sein […].“[40] Auf Grundlage der Dritten Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 14. Juni 1938, die die Eintragung jüdischer Gewerbebetriebe in spezielle Verzeichnisse vorschrieb, erstellte die Gewerbeabteilung des Coburger Polizeiamtes eine Liste jüdischer Firmen in der Stadt.[41]
Am 10. November 1938, unmittelbar nach der Reichspogromnacht, wurden Julius und Klara Klein aus ihrem Haus geholt, durch die Stadt getrieben und auf dem Marktplatz öffentlich gedemütigt.[42] Nach der Reichspogromnacht verschärften die Nationalsozialisten die antijüdische Gesetzgebung drastisch. Mit den Verordnungen „zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“ vom 12. November 1938 sowie „über den Einsatz des jüdischen Vermögens“ vom 3. Dezember 1938 wurden jüdischen Geschäftsinhabern die wirtschaftlichen Grundlagen endgültig entzogen.[43] Jüdische Unternehmen mussten bis zum 31. Dezember 1938 schließen. Sie waren gezwungen, ihre Unternehmen zu verkaufen oder aufzugeben. Auch das Geschäft der Familie Klein war davon betroffen. Die erzwungene Abmeldung des Unternehmens erfolgte am 1. Januar 1939. Der letzte Standort war die Bahnhofstraße 40.[44]
Vermutlich unmittelbar nach dem Grundstücksverkauf musste das Ehepaar Klein zwangsweise in die Mohrenstraße 32 umziehen.[45] Seit Oktober 1940 richtete die Coburger Stadtverwaltung mehrere sogenannte „Ghettohäuser“ ein. Hierzu wählte sie unter anderem das Gebäude in der Mohrenstraße 32.[46] In diese „Ghettohäuser“ mussten die in Coburg verbliebenen Juden nun zwangsweise umziehen.[47] Die Nationalsozialisten nutzten solche Gebäude, um jüdische Menschen zu isolieren und zu überwachen. Diese Häuser standen für die soziale und rechtliche Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung. Bis zu ihrer Deportation und Ermordung lebten Julius und Klara Klein in der Mohrenstraße 32.
Deportation und Ermordung
Am 27. November 1941 wurden Julius und Klara Klein etwa mit zwei Dutzend anderen Coburger Juden deportiert. Der Transport brachte sie über Nürnberg nach Riga. Dabei wurden ihnen Fahrtkosten in Höhe von 60 Reichsmark in Rechnung gestellt. Die Reisebedingungen waren katastrophal. Wie meisten Wagen waren nicht beheizt und völlig überbelegt. Eine Verpflegung gab es für die insgesamt 1010 Deportierten nicht. Wasser wurde während der Fahrt nur zweimal gereicht.[48] Am 2. Dezember 1941 erreichte der Zug das Lager Jungfernhof bei Riga.[49] Bei dem Lager handelte es sich um ein größeres landwirtschaftliches Anwesen, welches nicht für die Unterbringungen tausender Menschen ausgelegt war. Dennoch erreichte die Zahl der Inhaftierten bis Januar 1942 die Schwelle von 4000 Personen. Die Inhaftierten mussten in Scheunen und Ställe übernachten. Die Häuser selbst wurden nicht beheizt und befanden sich in einem schlechten baulichen Zustand. Dies führte dazu, dass zahlreiche Inhaftierte krank wurden und starben. So kamen während des Winters 1941/42 zwischen 800 und 900 Juden in Jungfernhof ums Leben. Lotti Bernstein, die ebenfalls nach Riga deportierte worden war und als einzige der Coburger Juden überlebte gab an, dass die meisten Verschleppten im Februar 1942 erfroren sind.[50] Da es so gut wie keine medizinische Versorgung gab, wurden Kranke ab Januar 1942 erschossen und in einem Massengrab verscharrt.[51] Falls Julius und Klara Klein nicht bereits unmittelbar nach der Ankunft ermordet wurde, starben sie infolge der unmenschlichen Bedingungen im Ghetto in den folgenden Monaten. Ihr genaues Todesdatum ist nicht bekannt. In der Einwohnermeldekarte von Julius und Klara Klein wurde in der charakteristischen Tarnsprache des NS-Staates lediglich am „27.11.1941 Evakuiert“ vermerkt.[52] Am 12. Juni 1958 wurde der Zeitpunkt des Todestag von Julius und Klara Klein für den 28. November 1941, somit einen Tag nach der Deportation, festgelegt.[53]
Nach der „Elften Verordnung zum Reichsbürgergesetz“ vom 25. November 1941 wurde Juden bei Grenzübertritt die Staatsangehörigkeit aberkannt sowie das Vermögen eingezogen.[54] Dass das Verlassen des deutschen Staatsgebietes unfreiwillig geschah, war für die Nationalsozialisten unerheblich. Daher erklärte die Geheime Staatspolizei Nürnberg-Fürth am 27. November, dem Tag der Deportation, die Einziehung des Vermögens. Insgesamt eignete sich das Deutsche Reich von Julius und Klara Klein 4101,53 RM an. Dabei wurden allerdings noch Abzüge für „Lebensversicherungen und Miete“ vorgenommen, welche das zur Ermordung deportierte Ehepaar noch zu bezahlen hatte.[55]
Quellen- und Literaturverzeichnis
[1] Stadtarchiv Bamberg: 125_10 Klein_Geburtsregistereintrag 612_1876_Julius Klein (C 11 + 10000) vom 7. August 1876.
[2] Vgl.: Stadtarchiv Bamberg: 125_10 Klein_Familienkarte C 9 + 58 a_Eltern Julius Klein - Benno Klein mit Charlotte Ballin; Vgl. auch: 125_10 Klein_Familienkarte C 9 + 58_Julius Klein mit Frau Vgl. auch: „Bamberger Neueste Nachrichten“, Nr.21, vom 21. Januar 1874.
[3] Vgl.: Stadtarchiv Bamberg: 125_10 Klein_Familienkarte C 9 + 58 a_Eltern Julius Klein - Benno Klein mit Charlotte Ballin.
[4] Vgl.: Angela Hager / Hans-Christof Haas: Bamberg, in: Wolfgang Kraus, Berndt Hamm / Meier Schwarz (Hrsg.): Mehr als Steine… . Synagogen-Gedenkband Bayern, Bd.1 Oberfranken, Oberpfalz, Niederbayern, Oberbayern und Schwaben, Lindenberg im Allgäu 2007, S.72-91, hier S.72f.
[5] Klaus-Dieter Alicke, Bamberg (Oberfranken/Bayern), in: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum (https://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/a-b/335-bamberg-bayern (Öffnet in einem neuen Tab)), aufgerufen am 06.12.2024.
[6] Vgl.: Hager, Bamberg, S. 87.; Vgl. auch: Baruch Z. Ophir / Falk Wiesmann (Hrsg.): Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung, München, Wien 1979, S.109-119, hier S.15.
[7] Vgl.: Ophir: Die jüdischen Gemeinden, S.109f.
[8] So resümierte die Zeitschrift „Im deutschen Reich“ die Einweihung der neuen Synagoge im September 1910 folgendermaßen: „Am 11. September wurde die neuerbaute Synagoge mit einer Feier eingeweiht, die zu erkennen gab, daß in Bamberg das Verhältnis der Anhänger der verschiedenen Religionen zu einander durchaus ungetrübt und vortrefflich ist. Die Beteiligung von geistlichen und weltlichen Behörden ließ erkennen, daß die Drachensaat des Antisemitismus hier glücklicherweise wenig Wurzeln geschlagen hat.“ „Im deutschen Reich. Zeitschrift des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, Nr. 10, Oktober 1910, S.692.
[9] Adressbuch der Stadt Bamberg, Ausgabe 1878, Bamberg 1878, S. 106.
[10] Stadtarchiv Coburg: Einwohnerkartei, Klein, Julius und Klara.
[11] Coburger Zeitung vom 15.04.1897.
[12] Regierungs-Blatt für das Herzogthum Coburg vom 20.12.1884; Vgl. auch: Adreß-Buch für die Herzogliche Residenzstadt Coburg 1897, Coburg [1897], S.39.
[13] Coburger Zeitung vom 15.04.1897.
[14] Adreß-Buch für die Herzogliche Residenzstadt Coburg 1903, Coburg [1903], S.30.
[15] Regierungs-Blatt für das Herzogtum Coburg vom 20.10.1906; Vgl. auch: Adreß-Buch für die Herzogliche Residenzstadt Coburg 1907, Coburg [1907], S.35.
[16] Adress-Buch für die Herzogliche Residenzstadt Coburg 1909, Coburg [1909], S.38.
[17] Adress-Buch für die Herzogliche Residenzstadt Coburg 1911. Die Städte Neustadt und Rodach sowie angrenzende Ortschaften, Coburg [1911], S.39.
[18] Coburger Zeitung vom 08.07.1914.
[19] Coburger Zeitung vom 18.11.1914.
[20] Coburger Zeitung vom 18.02.1912; Vgl. auch: Coburger Zeitung vom 11.05.1931. Weitere Patenanmeldungen finden sich in: Coburger Zeitung vom 27.04.1912 sowie Coburger Zeitung vom 16.09.1909.
[21] Münchner Neueste Nachrichten vom 15.02.1911.
[22] Stadtarchiv Coburg: Einwohnerkartei, Klein, Julius und Klara.
[23] Regina Oettinger, geb. Bach, in Gedenkbuch der Stadt München (https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=13026 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 7.05.2025.; Vgl. auch: Adreßbuch von München für das Jahr 1902, II. Theil. Straßenübersicht, München [1902], S.51.; Vgl. auch: Adreßbuch für München und Umgebung 1909“, München [1909], S.406.
[24] Regina Oettinger, geb. Bach, in Gedenkbuch der Stadt München (https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=13026 (Öffnet in einem neuen Tab)), letzter Zugriff: 7.05.2025.
[25] Staatsarchiv Coburg: AG Coburg 39735, fol.6.
[26] Regierungs-Blatt für das Herzogtum Coburg vom 27.11,1912.
[27] Sängerkranz Coburg (Hrsg.), Bericht über das 73. bis 76. Vereinsjahr vom 1. Oktober 1915 bis 30. September 1919. Erstattet vom Vorstand, Coburg 1920, S. 23.
[28] Coburger Zeitung vom 09.08.1914; Vgl. auch: Coburger Zeitung vom 19.08.1915; Vgl. auch: Coburger Zeitung vom 07.12.1915; Vgl. auch: Coburger Zeitung vom 09.07.1918.
[29] Coburger Zeitung vom 08.06.1917.
[30] Stadtarchiv Coburg, Einwohnerkartei, Klein, Leonhard und Sophie.; Vgl. auch: Coburger Zeitung vom 26.02.1924.
[31] Zusammenfassung bei Hubert Fromm, Die Coburger Juden. Geschichte und Schicksal, Coburg ²2001.
[32] Vgl.: Staatarchiv Coburg: Gewerbekarte, Klein, Julius Nachfahren_2.; Vgl. auch: „Coburger Zeitung“, Nr.246, vom 19. Oktober 1929.; Vgl. auch: Eva Karl, „Coburg voran!“. Mechanismen der Macht – Herrschen und Leben in der „ersten nationalsozialistischen Stadt Deutschlands“, Regensburg 2025, S.598f.
[33] Stadtarchiv Coburg: Einwohnerkartei, Klein, Julius und Klara.; Vgl. auch: Stadtarchiv Coburg: Gewerbekarte Klein, Julius.; Vgl. auch: Karl: „Coburg voran!“, S.598 (Fn.436), S.778.; Vgl. auch: Adreßbuch Coburg mit den Städten Neustadt und Rodach und dem ganzen Coburger Land 1934, Coburg [1934], S.79.
[34] Stadtarchiv Coburg: Einwohnerkartei, Klein, Hans.
[35] Stadtarchiv Coburg: Gewerbekarte, Julius, Klein.
[36] RGBl 1935 I, S.1333f.,1146.
[37] Stadtarchiv Coburg: Einwohnerkartei, Klein, Hans.
[38] Vgl.: Karl, „Coburg voran!“, S.778.; vgl. auch: Vgl. auch: Stadtarchiv Coburg, A 11.291, fol. 26.
[39] Vgl.: Karl, „Coburg voran!“, S.605f.; Vgl. auch: Beauftragter für den Vierjahresplan und Reichsministerium des Innern: Anordnung: „Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden, vom 26. April 1938: „Jeder Jude […] hat sein gesamtes in- und ausländisches Vermögen anzumelden und zu bewerten […].“ Text gedruckt bei: Walk, Joseph (Hrsg.): Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat. Eine Sammlung der gesetzlichen Maßnahmen und Richtlinien – Inhalt und Bedeutung, Karlsruhe 1981, S.223.; Vgl. auch: RGBl 1938 I, S.414f.
[40] Der Kreiswirtschaftsberater im Gau Bayerische Ostmark Rehlein an den Oberbürgermeister der Stadt Coburg vom 16. Mai. 1938. Stadtarchiv Coburg: A 11291, fol.56.
[41] Vgl.: Stadtarchiv Coburg: A 11291, fol.4.10,21, 25-28; Vgl. auch: Karl: „Coburg voran!“, S.606.; Reichsministerium des Innern et al.: Verordnung: 3. VO zum Reichsbürgergesetz vom 14. Juni.1938: „Ein Gewerbebetrieb ist jüdisch, wenn der Inhaber Jude im Sinne § 5 der 1. Verordnung zum Reichsbürgergesetz ist. Der Gewerbebetrieb einer offenen Handels- oder Kommanditgesellschaft gilt als jüdisch, wenn ein oder mehrere persönlich haftende Gesellschafter Juden sind […]. Die jüdischen Gewerbebetriebe werden in ein Verzeichnis eingetragen.“ Text gedruckt bei: Walk, Joseph (Hrsg.): Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat. Eine Sammlung der gesetzlichen Maßnahmen und Richtlinien – Inhalt und Bedeutung, Karlsruhe 1981, S.229.; Vgl. auch: RGBl 1938 I, S.627f.
[42] Vgl.: Fromm, Hubert: Der Antisemitismus von 1919 bis 1942, in: Hubert Fromm (Hrsg.): Die Coburger Juden. Geduldet – Geächtet – Vernichtet, 3.Aufl., Coburg 2012, S.1-138, hier S.95-102.
[43] Vgl.: RGBl 1938 I, S.1580, 1709-1712.; Infolge der Reichspogromnacht wurde am 12. November 1938 die „Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“ erlassen. Diese entzog jüdischen Geschäftsleuten das Recht, ein Gewerbe zu betreiben. Jüdische Unternehmen mussten daher bis zum 31. Dezember 1938 schließen, vgl. hierzu: RGBl. I 1938, S. 1902.
[44] Stadtarchiv Coburg, A 11.291, fol. 26.; Vgl. auch: Karl, „Coburg voran! “, S.778.; Vgl. auch: Stadtarchiv Coburg: Gewerbekarte Klein, Julius.
[45] Stadtarchiv Coburg: Einwohnerkartei, Klein, Julius und Klara.
[46] Vgl.: Christian Boseckert / Norbert Klüglein: Die Ghettohäuser von Coburg, in: Neue Presse Coburg, vom 6. Mai 2024.
[47] Vgl. Fromm: Antisemitismus, S.126f.; Als Grundlage für die Einrichtung von „Ghettohäusern“ fungierte das Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden vom 30. April 1939: „Juden genießen gegenüber einem nichtjüdischen Vermieter keinen gesetzlichen Mieterschutz, wenn der Vermieter durch eine Bescheinigung der Gemeindebehörde nachweist, daß die anderweitige Unterbringung des Mieters gesichert ist. […] Ein Jude hat in ihm gehörigen oder ihm von einem Juden vermieteten Wohnräumen auf Verlangen der Gemeindebehörde andere Juden als Mieter oder Untermieter aufzunehmen. […].“ Gesetzestext bei: Walk: Sonderrecht, S.292.
[48] Vgl.: Fromm: Antisemitismus, S. 133f.; Statistik und Deportation der jüdischen Bevölkerung aus dem Deutschen Reich. Nürnberg – Würzburg nach Riga. Abfahrtsdatum 29.11.41, Deportierte 1010 (https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_bay_411129.html (Öffnet in einem neuen Tab)), aufgerufen 12.07.2024.
[49] Ekkehard Hübschmann, Die Deportation von Juden aus Franken nach Riga, in: Frankenland. Zeitschrift für Fränkische Landeskunde und Kulturpflege 56 (2004), S. 344.
[50] Staatsarchiv Coburg: Amtsgericht Coburg 36658, fol 1.
[51] Andrej Angrick / Peter Klein, Die „Endlösung“ in Riga. Ausbeutung und Vernichtung 1941-1944, Darmstadt 2006, S. 217, 220; Wolfgang Scheffler, Das Schicksal der in die baltischen Staaten deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden 1941-1945. Ein historischer Überblick, Bd. 1, München 2003, S. 10.
[52] Stadtarchiv Coburg: Einwohnerkartei, Klein, Julius und Klara.
[53] Staatsarchiv Coburg: AG Coburg 39735, fol.18.
[54] XI. VO zum Reichsbürgergesetz vom 25.11.1941: §2: „Ein Jude verliert die deutsche Staatsangehörigkeit, a) wenn er beim Inkrafttreten dieser Verordnung seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland hat, mit dem Inkrafttreten der Verordnung, b) wenn er seinen gewöhnlichen Aufenthalt später im Ausland nimmt, mit der Verlegung des gewöhnlichen Aufenthalts ins Ausland.“ §3: „Das Vermögen der Juden […] verfällt mit dem Verlust der Staatsangehörigkeit dem Reich.“ Gesetzestext bei: Walk: Sonderrecht, S.357; Siehe auch: RGBl I 1941, S.722-724.
[55] Staatsarchiv Coburg: Finanzamt Coburg 248.
Patenschaft
Die Patenschaft über den Stolperstein von Julius Klein haben Gudrun und Urban Klein übernommen.
