Am 21. März 2024 wurde der Haushaltsplan der Stadt Coburg für das Haushaltsjahr 2024 vom Stadtrat verabschiedet. Hier können Sie sich den Haushaltsplan im PDF-Format herunterladen:
Der Haushaltsplan enthält alle im Haushaltsjahr für die Erfüllung der Aufgaben der Gemeinde voraussichtlich anfallenden Erträge, eingehenden Einzahlungen, entstehenden Aufwendungen sowie zu leistenden Auszahlungen. Er legt fest, wie sich diese auf die jeweiligen Teile der Stadtverwaltung (Teilhaushalte) verteilen. Außerdem wird im Stellenplan festgelegt, wie viel Personal die Stadt im Haushaltsjahr beschäftigen darf. Im Investitionsprogramm wird ein Ausblick auf die voraussichtlichen Auszahlungen für Investitionen in den folgenden drei (Haushalts-) Jahren aufgezeigt.
Warum eigentlich ein Haushaltsplan?
Wie jede andere Kommune ist die Stadt Coburg gesetzlich verpflichtet, als verbindliche Grundlage für ihre Haushalts- und Personalwirtschaft, einen Haushaltsplan aufzustellen.
Welchen Zeitraum umfasst der Haushaltsplan?
Der Haushaltsplan wird im Rahmen der Haushaltssatzung durch den Stadtrat beschlossen und gilt für das jeweilige Haushaltsjahr, wobei das Haushaltsjahr dem Kalenderjahr entspricht.
Wie ist so ein Haushaltsplan aufgebaut?
Der Haushaltsplan besteht aus dem Gesamthaushalt, den Teilhaushalten und dem Stellenplan. Der Gesamthaushalt enthält die geplanten Gesamtbeträge der ganzen Stadtverwaltung. Die Teilhaushalte enthalten die Teilbeträge des jeweiligen Teils der Stadtverwaltung. Der Stellenplan enthält das gesamte Personal des Haushaltsjahres. Gesamthaushalt sowie die Teilhaushalte gliedern sich in einen Ergebnis- und einen Finanzplan. Im Ergebnisplan werden die Erträge und Aufwendungen dargestellt; hierdurch wird der Ressourcenverbrauch sichtbar. Im Finanzplan werden die Einzahlungen und Auszahlungen dargestellt, hierdurch wird der Geldmittelfluss aufgezeigt.
Was für Aufgaben hat die Stadt?
Die Aufgaben der Stadt lassen sich grob in zwei große Bereiche gliedern. Auf der einen Seite gibt es Pflichtaufgaben, die die Stadt aufgrund von gesetzlichen Verpflichtungen erfüllen muss. Zu diesen zählen die Bereiche Schulen, Feuerwehr etc. Zum anderen nimmt die Stadt aber auch freiwillige Aufgaben war, wie z. B. die Förderung des Sports und die Unterstützung kultureller Einrichtungen (Landestheater etc.). Die rechtliche Unterscheidung zwischen freiwilligen Aufgaben und Pflichtaufgaben wird zwar aus dem Haushaltsplan nicht direkt ersichtlich. Sie spielt jedoch bei der Verteilung der Gelder eine wichtige Rolle. Zuerst müssen die Pflichtaufgaben der Stadt erfüllt werden. Welche freiwilligen Aufgaben dann in Angriff genommen werden, entscheidet der Stadtrat in Abhängigkeit der danach noch zur Verfügung stehenden Finanzmittel.
Was hat die Stadt für Einnahmequellen?
Den größten Teil der Einnahmen der Stadt Coburg stellen Steuern dar. Unter diesen bildet die Gewerbesteuer den größten Posten. Andere Steuereinnahmen erhält die Stadt durch die Grund- und Hundesteuer, sowie Anteile an der Umsatz- und Einkommensteuer. Weitere Gelder erhält die Stadt u. a. durch Beiträge und Gebühren (z. B. Erschließungsbeiträge, Kindergartengebühren, Gebühren für Genehmigungen etc.), sowie staatlich Zuweisungen. Es ist also nicht übertrieben zu sagen, dass die Stadt im Wesentlichen von den örtlichen Unternehmen und ihren Bürgern finanziert wird.
Was macht die Stadt mit dem Geld ihrer Bürger?
Die Stadt finanziert mit ihren Einnahmen die Ausgaben, die für die Erfüllung ihrer Aufgaben nötig sind. Man kann die Stadt hier durchaus mit einem privaten Haushalt vergleichen. Beide haben über das Jahr eine bestimmte Menge Geld zur Verfügung, mit dem sie zurecht kommen müssen. Man muss jedoch sagen, dass die Finanzsituation bei einer Stadt wie Coburg mit ca. 42 000 Einwohnern ungleich schwerer zu überblicken ist, wie z.B. bei einer dreiköpfigen Familie. Zudem ist es bei einer Familie meist leichter abzuschätzen, was für Einnahmen sie zur Verfügung hat, um ihre Ausgaben zu bestreiten. Bei der Stadt ist dies aufgrund der Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Lage (z.B. bei den Gewerbesteuereinnahmen) und den Entscheidungen anderer Gebietskörperschaften (z.B. Bund, Land, Bezirk) sowie der Vielzahl von Aufgaben schwieriger. Eine genaue und sorgfältige Planung der Ausgaben ist deshalb besonders wichtig, da es sich nicht wie bei einer Familie um privates Geld, sondern um das Geld der Steuerzahler (also auch der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Coburg) handelt.
Markt 1 (Podcast-Folgen zum Thema Stadtfinanzen)
Rückblick
Zum 01.01.2008 hat die Stadt Coburg ihre Finanzwirtschaft von der kameralen auf die doppische (basierend auf dem kaufmännischen Rechnungswesen) Buchführung umgestellt. Alle hiermit verbundenen Tätigkeiten wurden gemeistert, z. B. wurde das gesamte Vermögen bewertet, das Personal geschult, die Software umgestellt, die Bilanz aufgestellt.
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