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Stadt Coburg

Stadtbauamt

Straßenverkehr; Mitwirkung bei der Verkehrsplanung

Die Kreisverwaltungsbehörden wirken bei der überörtlichen Verkehrsplanung mit.

Beschreibung

Die Verkehrsplanung begreift sich als integrierter Bestandteil der Stadtplanung. Die Stadtplanung führt alle Elemente der räumlichen und städtischen Planung und Entwicklung wie Bauleitplanung, Bauplanung, wirtschaftliche Entwicklung, Ver- und Entsorgung, Arbeiten und Wohnen, Freizeit und Erholung u.v.a.m. zusammen. Dazu sind ein gemeinsames Leitbild, ein gemeinsames Konzept und gemeinsame Ziele als Rahmen erforderlich, innerhalb dessen die Einzel­planungen umgesetzt werden. Diesen „Rahmen“ festzulegen, zu modifizie­ren, der technischen und gesellschaftlichen Entwicklung anzupassen und diesen Rahmen innerhalb der Verwaltung, bei den politischen Vertretern und in der Öffentlichkeit einem möglichst breiten Konsens zuzuführen, ist die Aufgabe des Stadtbauamtes - Stadtplanung. Im Zusammenwirken der einzelnen Planungsdisziplinen ergeben sich bei einer Ausrichtung auf ein gemeinsames stadtplanerisches Konzept Synergieeffekte, die gemeinsame Ziele schneller erreichbar werden lassen, als eine Summe nicht abgestimmter Einzelplanungen.

In diesem Spannungsfeld bewegt sich die Verkehrsplanung als ein wesentlicher Teil der integrierten Stadtplanung.

Zielstrategien

Verkehrsvermeidung

Diese erfolgt durch eine Stadtplanung, die darauf ausgerichtet ist, lange Weg strecken in der Stadt zu vermeiden und die Verursa­cher von Quell- und Zielverkehren räumlich so anzuordnen, dass zu einem kurze Wege entstehen, und zum anderen Wege mit verträglichen Verkehrsträgern möglichst schnell und bequem abgewickelt werden können.

Verkehrsverlagerung

Verlagerung von beeinträchtigenden Verkehrsträgern des motorisierten Individualverkehrs auf weniger oder nicht beeinträchtigende Verkehrsmittel wie Busse und Bahnen, Fahrrad und zu Fuß gehen.

Verkehrsbündelung

Hierunter ist die räumliche Verlagerung von beeinträchtigendem Verkehr aus städtebaulich empfindlichen Bereichen in städtebaulich weniger empfindliche Bereiche zu verstehen. D.h. Verlagerung aus der Fläche auf dafür geeignete Straßenzüge. Das bedeutet Bündelung außerhalb der Wohngebiete und anderen empfindlichen Bereichen (u.U. Einzelhandel, Dienstleistung, Ausbildung, Arbeit) des täglichen Bedarfes auf einem dafür vorgesehenen leistungsfähigen Netz.

Ziele für die einzelnen Verkehrsarten


Motorisierter Individualverkehr

Mit dem geplanten Bau neuer Straßen sollen Entlastungswirkungen im empfindlichen Bereich Wohnen, Arbeiten und Einkaufen erreicht werden.

Hierzu sind parallel zum Bau neuer Verbindungen Abstufungen in der Straßenhierarchie, Rückbau-Maßnahmen, Verkehrsberuhigung, Abhängen von Straßen durchzuführen, um die gewünschte Entlastungswirkung zu erreichen. Das Gleiche gilt für die Bereitstellung großräumiger, neuer Parkflächen. Auch hier müssen parallel Parkflächen mit einer kleinen Anzahl von Kurzzeitparkplätzen, die einen erheblichen störenden Parksuchverkehr verursachen, beseitigt werden, um die Zielsetzungen für die historische Altstadt zu erreichen.

Planungsschritte:

Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs durch Verlagerung auf andere Verkehrsträger.

Öffentlicher Verkehr

Der öffentliche Verkehr hat zwei Aufgaben zu erfüllen: Daseinsvorsorge und idealer weise Entlastung der Stadt vom motorisierten Individualverkehr. Mit der Neukonzeption des Busliniennetzes und neuer Umsteigebeziehungen ergibt sich bei einer sorgfältigen Planung die Chance der Verbesserung gegenüber dem bestehenden Liniennetz. Aufgrund der Ermittlung der bestehenden Verkehrsbedürfnisse besteht die Chance zusätzliche Fahrgäste zu gewinnen. Beispielsweise durch eine zeitliche Ausdehnung des Angebotes in die Abend- und Nachstunden und einem räumlich und zeitlich bedarfgerechten Angebot bspw. bei Abendveranstaltungen. Ebenso sollte ein auf den Bedarf Berufstätiger, Auszubildender und Schüler ausgerichtetes, zusätzliches, maßgenaues Angebot geschaffen werden.

Planungsschritte:

  • räumlich und zeitlich bedarfsgerechtes Angebot
  • Zielgruppe Beschäftigte: verstärktes Angebot und Anreiz (Jobticket) für Berufstätige - insbesondere bei Großbetrieben der privaten Wirtschaft und bei großen öffentlichen Einrichtungen, (insbesondere solche mit Schichtbetrieb)
  • Ggf. Angebot von bedarfsorientierten Linienfahrten in den Abend- und Nachtstunden
  • Entzerrung von Schüler- und Jedermannverkehr
  • Forcierung der Ausbauplanungen des Schienen-Personen-Nahverkehrs (SPNV) Richtung Nordosten und Nordwesten nach Thüringen
  • Forcierung des Baues der ICE-Trasse Nürnberg – Erfurt
  • Forcierung des Baues einer direkteren West-Verbindung mit der Anbindung an Frankfurt und Fulda.


Radverkehr

Auch Coburg hat Potenzial für eine Radfahrerstadt. In Coburg lässt sich der zeitliche Wegevorteil des Fahrrades im „Tür zu Tür Verkehr“ gegenüber dem Kfz-Verkehr im Bereich bis 4 km Entfernung sehr gut nutzen, da innerhalb des 4-km-Radius um die Innenstadt nahezu das gesamte Stadtgebiet abgedeckt ist. D.h. die meisten Wege innerhalb Coburgs sind mit dem Fahrrad zu erledigen. Dem stehen zwei Einschränkungen gegenüber: Zum ersten die Topographie Coburgs mit Steigungen bis 15%. Dieses Problem lässt sich mit den heute üblichen und gängigen Fahrradgangschaltungen beheben. Und zum zweiten das Fehlen eines geschlossenen nach neuesten Erkenntnissen ausgerichteten Radwegenetzes.

Planungsschritte:

  • Ziel der städtischen Planung mit dem Arbeitskreis Rad ist die Entwicklung eines lückenlosen Radverkehrsnetzes, mit dem Ziel den Anteil des Radverkehrs zu steigern. Zweck ist die Entlastung der Stadt vom motorisierten Individualverkehr und eine Entspannung der Parksituation, sowie die weitere Attraktivitätssteigerung der Innenstadt
  • Beschilderung für den Radverkehr
  • Flankierende Maßnahmen: Service, Information, Abstellanlagen, Aufbewahrung, Reparatur.

Fußgängerverkehr

In Coburg kann die zentrale Innenstadt in Nord-Süd Richtung in 10 Minuten und in Ost-West Richtung in 5-8 Minuten durchlaufen werden. Die Entfernung Bahnhof - Innenstadt (Obere Mohrenstraße) ist in 8 Minuten zu bewältigen. Einzurichten ist ein Fußgängerleitsystem zu den touri­stisch attraktiven Orten und Baulichkeiten und den sonstigen wichtigen Zielen für Besucher und Touristen. Auch für den fußläufigen Verkehr sind sichere, attraktive, schnelle, bequeme und lückenlose Verbindungen zu schaffen.

Planungsschritte:

  • Schaffung eines geschlossen, attraktiven und sicheren Fußwegenetzes
  • Schaffung eines geschlossenen Fußwegeleitsystemes für touristische Touren in Coburg und zum Erreichen alltäglicher wichtiger Ziele.