Unsere Denkmäler
Entnommen aus: Norbert Klüglein, Denkmäler, © 1995
Herzog Johann Casimir
Herzog Johann Casimir lebte von 1564 bis 1633. Er trat als erster Regent des Herzogtums Sachsen Gotha 1586 sein Amt an. Zu seiner Zeit entstanden die schönsten Renaissancebauten in Coburg, das Stadthaus, Zeughaus und das Gymnasium Casimirianum. 1570 beschloss der Reichstag zu Speyer einen Teil des Landes, das vom Herzog von Sachsen konfisziert wurde, an dessen Kinder Johann Casimir und Johann Ernst zurückzugeben. Casimir erhielt das Coburger Land. Er heiratete die kursächsische Herzogin Anna. Als diese fremdging, ließ Casimir sie und ihren Liebhaber lebenslang in einen Kerker werfen. Es gelang Herzog Casimir sein Land weitgehend aus den Wirren des Dreißigjährigen Krieges herauszuhalten. Unter Casimir entstanden zahlreiche Gesetze und Verordnungen, dadurch gelang es ihm das heterogene Staatsgebiet in den Griff zu bekommen. Casimirs Ehen blieben kinderlos. Er schaffte den Aufschwung des Landes.
Albert, Prinzgemahl von Großbritannien und Irland
Albert, Prinzgemahl von Großbritannien und Irland lebte von 1819 bis 1861. Er war der zweite Sohn von Herzog Ernst I. 1840 heiratete Albert seine Cousine Queen Victoria von Großbritannien, ein Beispiel der erfolgreichen Heiratspolitik des Coburger Hauses. Die Mutter von Victoria stammt aus dem Hause Coburg, sie war eine Schwester zu Ernst I. und heiratete den britischen Herzog Eduard von Kent.
Das erste Treffen zwischen Albert und Victoria arrangierte Alberts Onkel Leopold, König der Belgier.
Alberts Lebenswerk war soziale Verbesserungen für die Menschen zu schaffen, technischer Fortschritt für die Wirtschaft und Freiheit für die Kunst. Seine Ziele konzentrierten sich in der Weltausstellung, die 1851 in London stattfand und ihm viel Triumph einbrachte. Im Jahre 1861 starb Albert, sein Tod lähmte das ganze Land. Victoria trauerte bis an ihr Lebens Ende und versuchte zu entscheiden, wie Albert es gewollt hätte. Im Beisein von Queen Victoria und ihren Kindern wurde 1865 auf dem Coburger Marktplatz das Standbild von Albert feierlich eingeweiht. Es zeigt Albert im Ornat eines Ritters des Hosenbandordens. In der rechten Hand hält er den Plan des Krystallpalasts, das Sinnbild für das neue England.
Herzog Ernst I.
Herzog Ernst I. lebte von 1784-1844 und gründete das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha.
Er ist der erste Sohn von Herzog Franz Friedrich Anton und seiner Gemahlin Auguste Caroline Sophie. Zur Zeit Ernst I. hat Coburg enorme Schulden, da sein Vater Franz Friedrich mehr an den Ausbau seines Kupferstichkabinetts dachte als an wichtige Staatsgeschäfte.
Jedoch gelingt es Ernst I. durch geschickte Schaukelpolitik Coburgs Besitz und Macht zu mehren. Ernst I. stand immer auf der richtigen Seite der Fronten. Es gelang ihm den coburgischen Landesteil Saalfeld gegen Gotha einzutauschen und damit seine Einnahmen zu verdoppeln.
Jetzt war es finanziell möglich die Residenz in Coburg auszubauen. Es entstanden in dieser Zeit das Ensemble des Schloßplatzes, Umbau der Ehrenburg im neugotischen Stil, Bau der Arkaden, Marstallgebäude und Hoftheater.
Ernst II. Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha
Ernst II. Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha war der älteste Sohn von Ernst I. und lebte von 1818-1893. Während es seinen Bruder Albert nach England zog, trat Ernst 1844 die Nachfolge des Vaters an. Ernst II. ließ die Reithalle bauen und der Hofgarten wurde zu einem großen Landschaftspark. 1848 brach die Revolution auch in Deutschland aus, doch Ernst II. war ein liberal denkender Mensch und er akzeptierte alle Forderungen der Revolutionäre. Er gewährte nicht nur den eigenen Bürgern lang verwehrte Freiheiten, sondern bot auch den Gegner der Kleinstaaterei Schutz an. Ernst war für einen Nationalstaat für alle. Deshalb wurden in Coburg und Gotha 1860/1862 die ersten deutschen Vereine gegründet, Deutscher Turnerbund, Sängerbund und Schützenbund. Ernst gewährte auch 1886 dem Walzerkönig Johann Strauß Aufenthalt in Coburg, damit Strauß sich scheiden und Adele heiraten konnte. Die Ehe von Ernst II. und Alexandrine blieb kinderlos, Ernst II. regierte bis 1893.
Friedrich Josias Prinz von Sachsen Coburg Saalfeld und Reichsgeneralfeld-marschall
Friedrich Josias (1737-1815) Prinz von Sachsen Coburg Saalfeld und Reichsgeneralfeld-marschall. Josias wurde auf Schloss Ehrenburg geboren und galt als der erfolgreichste Feldherr aus dem Hause Sachsen Coburg. Er war der jüngste Sohn von Herzog Franz Josias von Sachsen Coburg und Saalfeld. Der Neffe von Prinz Josias ist der spätere Herzog von Coburg Franz Friedrich Anton, der den Grundstein für die gelungene Heiratspolitik legte. 1791 kehrte der Prinz nach vielen Feldzügen nach Coburg zurück und ließ sich auf dem Bürglaß einen Palais bauen (heutige Bürglaßschlößschen). 1806 bewahrte Josias durch geschickte Verhandlungen seine Heimatstadt vor Plünderungen, als napoleanische Truppen durch das Land zogen. Dem berühmten Feldherren wurde 1911 ein Denkmal errichtet. Es zeigt Josias in Uniform mit dem Dreispitz und dem Marschallstab.
Herzogin Alexandrine von Sachsen-Coburg und Gotha
Herzogin Alexandrine von Sachsen-Coburg Gotha (1820 - 1904) heiratet 1842 den Coburger Prinzen Ernst von Sachsen-Coburg und Gotha, den späteren Herzog Ernst II.
Engagiert setzte sich Herzogin Alexandrine für sozial Schwache, die Ausbildung der Jugend und die Volksgesundheit ein. Sie vererbte der Stadt das Geld zum Bau des "Ernst-Alexandrinen-Volksbads" (früher Löwenstr. 30, heute Alfred-Sauerteig-Anlage 1).
Das markanteste Bauwerk, das Coburg der Herzogin zu verdanken hat, ist heute leider nur noch als Torso erhalten. Der prächtige Jugendstilbau wurde 1977 abgerissen. Erhalten geblieben ist nur das ehemalige Foyer, der sogenannte Portikusbau, in dessen Vorgarten ein Brunnen an die Herzogin erinnert.