Mehr als 60 Frauen und Männer haben sich Donnerstagabend im Rathaussaal getroffen, um die Entwicklung ihrer Green Deal-Projekte vorzustellen.
Mehr als 60 Frauen und Männer haben sich Donnerstagabend im Rathaussaal getroffen, um die Entwicklung ihrer Green Deal-Projekte vorzustellen. Der Green Deal Coburg 2030 ist eine Bürgerbewegung, die in verschiedenen Projektgruppen die gesellschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit voranbringen will.
Oberbürgermeister Dominik Sauerteig begrüßte die Teilnehmenden des Marktes der Projekte, seinen Amtskollegen Can Aydin sowie einige Stadträt*innen und überließ dann die Bühne den zehn Green Deal-Gruppen.
Gefunden haben sich die Projektgruppen auf dem ersten Green-Deal-Kongress, der im Februar stattgefunden hat. Mitmachen ist immer noch möglich und ausdrücklich erwünscht. Kontakt lässt sich über die Plattform mitmachen.coburg.de herstellen. Die nächste Möglichkeit zu einem persönlichen Treffen gibt es während der Woche der Nachhaltigkeit (24. bis 27. April).
Die Green Deal-Projekte im Überblick:
AG Zero Waste
Die AG Zero Waste (englisch für „kein Müll“) möchte einen 4. Warentauschtag veranstalten und die Eröffnung eines für alle zugänglichen Gebrauchtwarenkaufhauses vorantreiben. Die Stadt möchte sie in die Pflicht nehmen bei der Einführung einer Biotonne, für mehr Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie bei der Einhaltung bereits vorhandener Richtlinien, zum Beispiel beim nachhaltigen Bauen.
Projektgruppe Verkehr
Die Projektgruppe Verkehr hat Stärken und Schwächen in der Coburger Verkehrswelt herausgearbeitet. Während der ICE-Halt und Behinderten-Parkplätze, die online ausgewiesen werden, positiv bewertet wurden, sei der ÖPNV vor allem in den Abendstunden und in einigen Stadtteilen noch ausbaufähig. Gebraucht werden eine bessere Synchronisierung von Bus und Bahn, ein Ausbau des Radwegenetzes mit sicheren Abstellmöglichkeiten und eine bessere Kennzeichnung durch farbige Radwege. Auch der Fußgänger-Verkehr soll stärker gefördert, der Innenstadt-Autoverkehr dagegen beruhigt werden.
Kommunikations-Gruppe
Mit einer klar definierten Vision (z.B. „Coburg – die grüne Lunge Oberfrankens“) möchte die Strategie-Gruppe das Wir-Gefühl der Stadtgemeinschaft stärken und damit die Selbstwirksamkeit erhöhen. Mit eingängigen Slogans und Icons, die bestenfalls von einer Agentur erarbeitet werden sollen, würden Identität und Motivation geschaffen. Erreichte Meilensteine sollen gefeiert, Greenwashing verhindert werden.
Wasser-Gruppe
Sechs Projekt-Schwerpunkte hat die Wasser-Gruppe erarbeitet: Für die Aufwertung der Itz im Stadtgebiet findet dazu am 16. Juni eine Radtour entlang der Itz statt. Treffpunkt ist um 12 Uhr Wassergasse/Ecke Uferstraße. Um Coburg zu einer „Schwammstadt“ zu machen, sollte die Flächenversiegelung reduziert und das Speichervolumen vermehrt werden. Biotope auf öffentlichen Flächen und Dach- bzw. Fassadenbegrünungen sollen gefördert werden. Weitere Punkte: Das bereits vorhandene Gewässerentwicklungskonzept umsetzen, Hoch- und Trinkwasserschutz z.B. durch Renaturierung koordinieren und Wasserthemen langfristig vorantreiben.
Energie-Gemeinschaft
Unter dem Titel „Die Sonne lacht“ will die Energie-Gemeinschaft aus der Montage von Photovoltaik-Anlagen für den Privatgebrauch eine DIY-Projekt (engl: Do It Yourself für Selbermachen) entwickeln. Vernetzt über eine Online-Plattform sollen Teilnehmende gemeinsam die benötigten Materialien einkaufen und die Anlagen mit gegenseitiger Hilfestellung montieren. Elektrofachleute für die Abnahme und eine Rechtsberatung sollen zur Verfügung stehen.
Strategie-Gruppe
Um die große Herausforderung hin zu einer gesellschaftlichen Transformation zu mehr Nachhaltigkeit zu bewältigen, möchte die Strategie-Gruppe eine „Zukunftshaus Coburg“ schaffen. Dieser zentrale Ort in der Innenstadt soll eine professionell betreute Aktions-Anlaufstelle mit Bürgerbüro sowie kultureller Treffpunkt sein, eine Mitmachbörse und eine Bibliothek der Dinge vorhalten. Außerdem könnte das Zukunftshaus ein Nähcafé und einen Umsonstladen beherbergen.
Projektgruppe Wirtschaft
Nach Ansicht der Wirtschafts-Projektgruppe stehen alle Unternehmen zukünftig vor enormen Herausforderungen, um die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit zu bewältigen. Doch um gesetzliche Vorgaben umzusetzen oder notwenige Zertifizierungs-Vorgaben zu erreichen, stünden nicht genug Menschen zur Verfügung, die dazu befähigt sind. Aufgabe der Stadt und möglicher Kooperationspartner sei, kurzfristig Voraussetzungen zu schaffen, um diese Befähigung zu erlangen.
Gruppe Natur
Um mehr Grün in der Innenstadt geht es der Gruppe Natur: Dazu gehören Baumpatenschaften im gesamten Stadtgebiet, ein zentrumsnaher Stadtgarten zur Nutzung für alle Bürger, der gleichzeitig ein Bildungsort für Kinder sein sollte. Für Koordination und Kommunikation müsste ein Online-Portal zur Verfügung stehen. Für mehr Biodiversität sollen Artenschutzmaßnahmen wie das Aufstellen von Insektenhotels und der Schutz von Gebäudebrütern ausgedehnt werden.
Gruppe Ernährung
„Ernährung muss als Kulter begriffen werden“ lautet das Ziel der Ernährungs-Gruppe. Dazu muss dem Thema mehr Bedeutung in der Gesellschaft beigemessen werden. In Vorbereitung sind Informations-Veranstaltungen sowie die Gründung eines Ernährungsrates Coburg Stadt + Land e.V., der analog zum Ernährungsrat Oberfranken die Stärkung der regionalen Landwirtschaft und die nachhaltige Versorgung von Kitas, Schulen und Kantinen auf kurzen Wegen fördern will.
Gruppe Gesellschaft: Alt und Jung
Die Gruppe Gesellschaft Alt & Jung hat den „Garten der Generationen“ in der Ketschendorfer Kennedy-Kleingarten-Anlage als Treffpunkt über Altersgrenzen hinweg geschaffen. Auf einer bisher ungenutzten Fläche neben dem neuen AWO-Mehrgenerationentreff soll in Kooperation mit Kitas, Schulen und Anwohnern gemeinsam gegärtnert und in Workshops generationenübergreifend Wissen vermittelt werden. Die Fläche ist mithilfe des Grünflächenamtes bereits vorbereitet worden und soll bei einem Aussaatfest im Juni bepflanzt werden.
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