Sehr geehrter Herr Präsident Prof. Dr. Stefan Gast,
sehr geehrter Herr Prof. Dr. Christian Holtorf,
sehr geehrter Herr Prof. Dr. Olaf Stieglitz,
sehr geehrte Frau Dr. Anja Chales de Beaulieu,
lieber Kollege Eberhard Fröbel,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich heiße Sie auch namens der Stadt Coburg herzlich willkommen zu diesem zweitägigen Fachsymposium der Technologie Allianz Oberfranken. Ich freue mich sehr, dass unsere Hochschule Coburg in diesem Jahr die Austragung des Kongresses für die oberfränkische Hochschulallianz Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof übernommen hat.
Denn: wie Sie heute im Laufe des Tages noch hören und hoffentlich auch sehen werden, ist uns die kontinuierliche Weiterentwicklung der Sportstadt Coburg ein ganz wichtiges Anliegen. Mit dem Bau der HUK-Coburg Arena 2011 haben wir sicherlich ein weithin sichtbares bauliches Ausrufezeichen als Sportstadt gesetzt. Aber auch unsere weit überdurchschnittliche Sportförderung macht deutlich, dass wir Sport in der Stadt Coburg als absoluten Standortfaktor begreifen, als Instrument des gesellschaftlichen Zusammenhalts und Miteinanders und natürlich als Grundlage der Gesundheitsförderung in der gesamten Breite unserer Stadtgesellschaft. Ich will es an dieser Stelle mit den genannten drei Schlagworten bewenden lassen, weil Kollege Eberhard Fröbel als Leiter unseres Sportamtes hierzu am Nachmittag noch ausführlich referieren wird.
Wenn Sie sich heute im Laufe des Tages über die Frage austauschen, ob moderne Technologien den Sport vielleicht wirklich neu erfinden, dann müsste man ein Grußwort eigentlich 1966 beim legendären WM-Endspiel England-Deutschland beginnen. Mit heutiger Technologie wäre das „Wembley-Tor“ sicher nicht anerkannt worden und die Weltmeisterschaft zugunsten von Deutschland ausgegangen. Aber so tief in die Historie will ich nicht zurückgehen.
Dennoch ein kurzer Exkurs von der Vergangenheit bis ins heute: immerhin schon zwölf Jahre alt ist der erste in der Stadt Coburg verbaute Kunstrasenplatz in unserem Dr.-Stock-Stadion in der Wiesenstraße. Damals kamen noch Kunststoffgranulat und Sandfüllung zum Einsatz. Dieser Belag wird in der Sommerpause 2022 ersetzt – und natürlich setzen wir dabei auf die ökologische Weiterentwicklung ohne jede Form von Mikroplastik. Somit ein kleiner technologischer Quantensprung innerhalb nur eines Jahrzehnts. Übrigens liefert ein Coburger Unternehmen – die Firma Dietze & Schell –Komponenten und Maschinen zur Produktion von Kunstrasen. Natürlich achten wir als Stadt Coburg bei Vergaben nach Möglichkeit auch auf solche regionalen Wirtschaftskreisläufe. Diplom-Ingenieur Jörg Wilfer wird Ihnen im Laufe des Vormittags im Panel „Moderne Sportarenen – ein Technikerlebnis“ noch Details dieser technischen Innovation, made in Coburg erläutern.
Stolz sind wir in Coburg auch auf unsere Junior-Technikschmiede des Hochschul-Teams Cat-Racing, die seit 2008 zum Teil ganz vorne bei den Formula Student-Wettbewerben zur Entwicklung von Rennwagen antreten und dabei sowohl technisches, betriebswirtschaftliches und last but not least natürlich auch fahrerisches Spitzen-Knowhow unter Beweis stellen – immer unter Nutzung modernster Technologien.
Letztlich ist Coburg jedoch in erste Linie eine Hochburg für Bundesliga-Begegnungen unserer Handballer und unserer Sportschützen. Liga-Wettkämpfe sind sowohl für unseren HSC als auch unsere Schützengesellschaft ohne Einsatz modernster Technik gar nicht mehr regelkonform durchführbar. So trainieren unsere Sportschützen schon seit Jahren auf vollelektronischen Ständen der Firma Meyton.
Und unsere Handballer setzen auf modernste Kinexon-Technologie zur automatischen Leistungserfassung und –Analyse. Damit lassen sich Trainingsabläufe optimieren, indem Fitness und Taktik live analysiert werden. Allerdings sprechen wir hier natürlich von einem klassischen Tracking von Menschen, was unter sportethischen Gesichtspunkten sicherlich zu diskutieren ist. Letztlich wird aus dem begeisterten Sportler ja doch ein gläserner Mensch, dessen Leistungsdaten bis ins letzte Detail digital erfasst und von Dritten ausgewertet werden können.
Verstehen Sie mich hier bitte nicht falsch: ich bin keinesfalls Technik-feindlich eingestellt. Im konkreten Fall bin ich mir auch absolut bewusst, dass diese Technik Verletzungsrisiken zu minimieren und Trainingsabläufe individuell zu optimieren verhilft. Dennoch müssen wir uns in jedem Einzelfall fragen, ob jeder Technikeinsatz auch wirklich uneingeschränkt positiv zu bewerten ist. Diese Frage geht jedoch weit über den Bereich des Sports hinaus!
Insofern bin ich sicher, haben Sie hochspannende Stunden und Diskussionen vor sich. Ich wünsche Ihnen somit einen interessanten Konferenztag und kann Sie nur ermuntern, sich im Anschluss noch eine leckere Bratwurst auf dem Coburger Marktplatz zu gönnen und dabei durch unsere wunderschöne Innenstadt zu bummeln.
Dominik Sauerteig
Oberbürgermeister