Die Anlage jüdischer Friedhöfe in Coburg ab 1849 markiert die schrittweise Emanzipation der jüdischen Gemeinde, blieb jedoch von Ausgrenzung, Restriktionen und antisemitischer Gewalt bis 1945 geprägt.
Das jüdische Internat in der Hohen Straße bot bis 1938 Bildung und Sicherheit. Es stand für Integration durch Lernen – ehe es in der NS-Zeit gewaltsam aufgelöst und sein Leiter verfolgt wurde.
Von 1873 bis 1932 war die Nikolauskapelle Synagoge der jüdischen Gemeinde Coburg. Es stand im Zentrum des religiösen Lebens – bis die Gemeinde durch Verfolgung und Gewalt ihrer Räume beraubt wurde.
Seit 1895 wirkten jüdische Anwälte wie Kuno Hirsch und die Brüder Baer in Coburg. Mit der NS-Zeit endete ihr Wirken – Entrechtung, Berufsverbot und Verfolgung zerstörten jüdisches Rechtsleben.
Im Zuge ihres sozialen Aufstiegs übernahmen Coburger Juden bürgerliche Lebensformen. Prominentes Beispiel: Abraham Friedmann. 1933 entrechtet und misshandelt, verlor er Haus, Amt und Heimat.
Jüdische Unternehmer wie die Brüder Ehrlich prägten Coburgs Industriegeschichte mit Korb- und Hutwaren. 1938 enteignet und verfolgt, wurde ihre Firma zwangsweise geschlossen, Sally Ehrlich ermordet.
Jacob von Mayer, jüdischer Getreidehändler und Bankier, stieg im 19. Jahrhundert zum Freiherrn auf. Als Unternehmer, Wohltäter und Kommunalpolitiker prägte er das Coburger Wirtschafts- & Sozialleben.
Bereits im Mittelalter bestand in Coburg eine jüdische Gemeinde mit Synagoge und Friedhof. Nach ihrer Vertreibung im 15. Jahrhundert verschwand jüdisches Leben für lange Zeit aus der Stadt.
Nach 1933 verschleppten SA-Männer jüdische Bürger in die „Prügelstube“ der Stadtpolizei Coburg, wo sie schwer misshandelt wurden. Diese Gewalt war Teil der systematischen Verfolgung.
Im 19. Jhdt. kehrten Juden nach langer Zeit erstmals nach Coburg zurück. Trotz anfänglicher Gleichstellung wurden sie später entrechtet, verfolgt, deportiert – die Gemeinde erlosch 1942 vollständig.
1805 durften sich erstmals wieder Juden in Coburg ansiedeln. Die Familie Simon trotzte Schikanen, gründete ein Bank- und Textilgeschäft, doch ihr wirtschaftlicher Aufstieg endete 1891 mit dem Konkurs.
Jüdische Kaufhäuser wie Fechheimer und Conitzer prägten Coburgs Moderne. Nach 1933 wurden sie boykottiert, enteignet und zerstört – ihre Inhaber verfolgt, misshandelt oder ermordet.
Seit 2022 erinnert der Ilse-Kohn-Platz in Coburg an das Schicksal der 1942 in Auschwitz ermordeten Jüdin. Ihre Geschichte steht stellvertretend für die Verfolgung jüdischer Familien in der NS-Zeit.
Jüdische Viehhändler wie Siegfried Stern prägten Coburgs Wirtschaft ab 1871. 1935 entzog die Stadt die Konzessionen – Stern floh 1938 in die USA, wo er 1945 im Exil starb.
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